Quelle: Tele M1
Bei den archäologischen Grabungen der Aargauer Kantonsarchäologie wurde ein rund 2000 Jahre altes Kinder-Skelett entdeckt. Der Fund ist ein Zeugnis der hohen Kindersterblichkeit jener Zeit. Kantonsarchäologe und Grabungsleiter Jakob Baerlocher erläutert gegenüber Tele M1: «Das sind in der Regel Kinder, die bei der Geburt oder kurz davor, danach oder währenddessen verstorben sind. Und diese hat man in der Römerzeit selten auf Friedhöfen beigesetzt, sondern in der Nähe des Hauses bestattet.»
Viel Geduld und Fingerspitzengefühl
Die Arbeit ist also im wahrsten Sinne des Wortes Knochenarbeit. Viel Geduld und Fingerspitzengefühl sind gefragt, damit auch kleinste Fundstücke nicht verloren gehen. Der Archäologiestudent Pascal Staub beschreibt, wie er diese Herausforderung angeht: «Deshalb lege ich die gesamte Erde, die ich jetzt freilege, in den Eimer, damit man sie später noch sieben kann und vielleicht noch Fingerglieder oder Zehen findet.»
Die Schürmatt in Kaiseraugst ist eine der letzten Grabungsstätten rund um die römische Kolonie Augusta Raurica. Da hier eine Überbauung geplant ist, wird nun jeder Zentimeter sorgfältig untersucht. Neben zahlreichen Mauern und Schächten kommen auch immer wieder besondere Funde zum Vorschein. «Einer der Höhepunkte dieser Ausgrabung ist diese Statuette eines Panthers aus Bronze. Man sieht, der Panther steht auf einer Standplatte, in der sich auch ein Loch befindet. Er muss also irgendwo festgenagelt und befestigt gewesen sein,» erklärt Baerlocher.
Da die Archäologen jedoch nicht alle Funde für die Nachwelt bewahren können, ist eine sorgfältige Dokumentation entscheidend. So können spätere Generationen die Funde im Augusta Raurica Museum besichtigen. Bis ins Frühjahr wird die Suche auf der Schürmatt noch weitergehen, bevor die antiken Überreste modernen Bauplänen weichen müssen.
(red.)