Quelle: TeleM1
«Der Bundesrat hat eine indirekte Impfpflicht eingeführt», stellte die Aargauer Nationalrätin gleich zu Beginn der Sendung klar. Beispielsweise mit der bevorzugten Behandlung von Geimpften bei Grossveranstaltungen wie Konzerten oder Reisebeschränkungen. Anreize wie das COVID-Zertifikat für Wirtschaftsbetriebe, die damit Schutzmassnahmen aufheben könnten oder der mögliche Ausschluss von nicht Geimpften in Gastronomiebetrieben, führten zu einer Zweiklassengesellschaft.
Da helfe es auch nicht, dass gültige PCR-Tests zur Gleichbehandlung mit Geimpften führten, da diese auf Dauer zu teuer und nur drei Tage gültig seien. «Der Bundesrat setzt immer wieder Akzente, um die Menschen und die Unternehmen doch in die Impfung zu zwingen.»
Severin Lüscher, Hausarzt und wegen seines häufigen Kontakts mit COVID-Erkrankten bereits doppelt geimpft, hielt dagegen. «Ich überrede niemanden zur Impfung, aber wenn man die Risiken gegeneinander abwägt, dann empfehle ich sie.» Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs nach einer Corona- Ansteckung sei auch bei jungen Menschen um ein Vielfaches höher, als die Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach einer Impfung.
Auch das von Bircher kritisierte COVID-Zertifikat sei insbesondere für Auslandsreisen nötig, da dort die Pandemie keineswegs ausgestanden sei. Über den Einsatz im Inland könne man aber diskutieren. Bei der Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren waren sich die beiden Talk-Teilnehmenden aber einig: beide halten diese zum jetzigen Zeitpunkt zumindest für fragwürdig.
Bircher möchte im Sommer ans Meer - lässt sie sich doch noch impfen?
Nationalrätin Bircher möchte mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn im Sommer gerne wieder einmal ans Meer fahren. «Das wäre mit der Impfung zwar viel einfacher», sagte Bircher, doch sie habe Mühe damit, dass der Bundesrat praktisch einen indirekten Impfzwang eingeführt habe. Angemeldet für die Impfung ist die 37-Jährige zwar inzwischen. Ob sie sich schlussendlich auch pieksen lassen wird, liess sie in der Sendung offen.
Severin Lüscher sagte, er und seine Frau blieben wie schon letztes Jahr in der Schweiz. Bei seiner Impfung sei nicht das Reisen ins Ausland im Vordergrund gestanden, sondern die Gefahr, sich im Umgang mit Patienten anzustecken.
(Tele M1 / lba)