Quelle: Tele M1
Lange gab es kaum mehr Wildkatzen im Aargau. Nun sind sie zurückgekehrt. Erhebungen in den Jahren 2018 bis 2020 hätten gezeigt, dass die Wildkatze den Aargauer Jura fast flächendeckend besiedelt, teilt der Kanton am Dienstag mit. Immer wieder tappen die flauschigen Tiere in Fotofallen. Zum Vergleich: Beim letzten Monitoring in den Jahren 2008 bis 2010 waren noch 15 Prozent der Flächen im Jura von Wildkatzen besiedelt, nun sind es bereits 31 Prozent. Schweizweit soll es bereits über 1000 Tiere geben.
Hybridisierung gefährdet die echten Wildkatzen
Doch das birgt Konfliktpotenzial. Denn den Lebensraum muss sich die Wildkatze mit den Hauskatzen teilen. Und das kann zur sogenannten Hybridisierung führen, also wenn sich Hauskatzen mit Wildkatzen paaren.
Von blossem Auge lässt sich eine echte Wildkatze nur schwer von normalen Katzen unterscheiden. Ein breit geringelter Schwanz oder eine rosafarbene Nase sind zwar starke Merkmale, doch könnte es sich auch um einen «Hybrid» handeln. Eine Genanalyse schafft mehr Klarheit. Und ein schweizweites Monitoring hat gezeigt, dass heute rund 15 Prozent der Wildkatzen einen «mehr oder weniger grossen Teil» an Hauskatzengenen in sich tragen. Nimmt diese Vermischung weiter zu, sind die echten Wildkatzen gefährdet.
Hauskatzen kastrieren, Wildkatzen in Ruhe lassen
Der Kanton Aargau weist deshalb darauf hin, dass möglichst wenige Paarungen zwischen Haus- und Wildkatzen stattfinden sollten. Deshalb sollten Hauskatzen kastriert sein. Zudem sollen Hauskatzen auch Hauskatzen bleiben und nicht verwildern.
Gleiches gilt für die Wildkatzen: Sie sollen wild bleiben. Gerade jetzt ist es deshalb wichtig, dass sie sich in der Natur zurechtfinden können. Denn im April und Mai wird der grösste Teil des Nachwuchses geboren. Und da die Jungtiere noch schwieriger von Hauskatzen unterscheidbar sind, besteht die Gefahr, dass Menschen junge Büsi, die sie in der Nähe von Wäldern finden, irrtümlich für verwaist halten. Deshalb mahnt der Kanton zur Vorsicht. «Werden sie berührt oder eingefangen, bringt man sie unnötig in Gefahr», heisst es in der Mitteilung. Handelt es sich tatsächlich um Wildkatzen, macht man sich auch strafbar.
Wilde Katzen sind bei Schweizerinnen und Schweizern übrigens im Trend. Doch der Tierschutz warnt vor dem Aufwand, den eine Bengalkatze mit sich bringt:
Quelle: ZüriToday