Aargau/Solothurn

Darum wird der Steuerfuss in Wohlen erhöht

Wegen Wachstum

«Das kommt in Wohlen nicht gut an» – darum erhöht die Gemeinde den Steuerfuss

14.09.2023, 10:50 Uhr
· Online seit 14.09.2023, 10:26 Uhr
Die grösste Zentrumsgemeinde im Freiamt wächst stetig weiter. Das kontinuierliche Bevölkerungswachstum generiert jedoch auch Mehrkosten, welche den Finanzhaushalt belasten. Um den entgegenwirken zu können, muss nun der Steuerfuss um sieben Prozentpunkte auf 120 Prozent erhöht werden.
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Die Bevölkerung in Wohlen muss mit einer massiven Steuererhöhung rechnen. Der Gemeinderat empfiehlt dem Einwohnerrat, den Steuerfuss im kommenden Jahr um 7 Prozentpunkte auf 120 Prozent zu erhöhen, wie es in einer Mitteilung heisst. Der Gemeinderat rechnet für das Jahr 2024 mit einem Aufwandüberschuss von 1,6 Millionen Franken sowie Investitionsausgaben von 22 Millionen Franken. Kernziele des Budgets 2024 sind laut Denise Strasser, Leiterin Finanzen, ein ausgeglichenes Haushaltsgleichgewicht zu schaffen und alle Kosten zu decken.

Kosten wie die Restkosten der Pflegefinanzierung, welche sich durch das Budget 2024 erhöhen, können nun nicht mehr durch die Entwicklung des Steuerertrages gedeckt werden. Bereits im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat eine Erhöhung des Steuerfusses abgewogen, jedoch darauf verzichtet, wie es weiter heisst.

Abgelehntes Abfallreglement hat Folgen

Steigende Zinsen und höhere Personalkosten würden das Budget 2024 belasten, so Strasser auf Anfrage von ArgoviaToday. «Die Schule, aber auch Wohlen werden grösser. Das heisst, wir brauchen mehr Schuleinheiten und entsprechend auch mehr Lehrpersonen», kommentiert Strasser. Zusätzlich erwies sich die Sportanlage Bünzmatt in den letzten Jahren als defizitär, folglich sind die Gemeindebeiträge mit Anpassung der Leistungsvereinbarung zu erhöhen.

Aber auch die Gesamtrevision des Abfallreglementes wurde an der Volksabstimmung im Juni abgelehnt, daher kann das neue Gebührensystem nicht eingeführt werden. Der steuerfinanzierte Zuschuss beträgt 751'600 Franken und macht rund 2,5 Steuerprozente aus, daher ist dieser Betrag in der Steuerfusserhöhung berücksichtigt. Ein erfreulicher Aspekt ist allerdings, dass die ordentliche Sozialhilfe keine höheren Ausgaben verursachen sollen.

Die Zukunft über die Höhe des Steuerfusses ist ungewiss

Mit einem Steuerfuss von 120 Prozent liegt die Gemeinde Wohlen damit klar über dem kantonalen Durchschnitt. «Steuerfusserhöhungen kommen beim Volk nie gut an, das ist uns bewusst. Aber es ist nicht möglich, zu allen Projekten ‹Ja› zu sagen und dann zur Finanzierung ‹Nein› zu sagen», sagt Strasser. Dass die Strompreise und auch die Krankenkassenkosten simultan steigen, mache die ganze Sache nicht besser.

Laut Strasser ist es jedoch das Ziel, nach der Investitionsphase den Steuerfuss wieder etwas zu senken. Da dieser aber von vielen Faktoren beeinflusst werde, sei es zurzeit schwierig, eine Prognose zu machen, so Strasser. Der Budget-Vorschlag kommt nun vor den Einwohnerrat.

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veröffentlicht: 14. September 2023 10:26
aktualisiert: 14. September 2023 10:50
Quelle: ArgoviaToday

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