Der Zolli in Basel hat Geburtstag und wird 150 Jahre alt
Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Linus Bauer
150 Jahre – so alt wird der Zolli in Basel. Idyllisch im Quartier Bachletten am Fluss Birsig gelegen, feierte der Zoologische Garten am 3. Juli 1874 seine Eröffnung. Über 500 Tierarten sind vertreten. Damit ist der Zolli nicht nur der älteste Zoo der Schweiz, sondern besitzt auch mit Abstand den grössten Tierbestand. Aufgrund der Zuchterfolge wie beim Panzernashorn oder Zwergflusspferd wurde der Zolli über die Landesgrenzen hinaus bekannt und gilt daher, trotz seiner relativ kleinen Fläche von rund 11 Hektaren, als einer der bedeutenden Zoos von Europa.
Hier siehst du ein paar Eindrücke von den Anfängen des Basler Zoos:
Zunächst war der Park nur als Heimtiergarten für einheimische Tierarten gedacht, kurze Zeit später kamen in den 1880er Jahren dank verschiedener Spenden die ersten Lamas und Kamele in den Zoo. 1886 kam dann der erste Elefant nach Basel, vier Jahre später dann der erste Löwe. Der erste Affe, das Orang-Utan-Weibchen Kitty, zog im Jahr 1900 ein. Der Zolli ist schnell zum Publikumsmagneten geworden. Der Reiz der damals präsentierten Steinböcke, Wildschweine und Vögel verflog aber rasch.
Frühe Pleite drohte
Bereits kurze Zeit nach der Gründung fanden im Zolli in Basel sogenannte Völkerschauen statt, die den Tierpark vor der Pleite bewahrten. Zwischen 1879 und 1935 waren diese in der Schweiz weit verbreitet und recht populär. In Basel fanden insgesamt 21 Schauen statt. Für den vor allem zu Beginn defizitären Zoo war dies eine wichtige Einnahmequelle, wie es auf der Website des Zoos heisst.
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Weiter heisst es dort: «Die in den Völkerschauen präsentierten Menschen sollten aber nicht nur unterhalten, sie waren auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen mit teilweise rassentheoretischem Hintergrund.» Der Zolli war indes nie mit der «Rekrutierung» oder Entlohnung der ausgestellten Menschen betraut, sondern stand mit den Organisatoren dieser sogenannten Völkerschauen in einem Vertragsverhältnis. Die Abkehr dieser Zurschaustellungen geschah aber nicht aus ethischen Gründen, sondern war lediglich Folge eines schwindenden Publikumsinteresses.
Viele Veranstaltungen rund um den Geburtstag
Im Jahr 1947 traf der erste Gorilla in Basel ein, von dem man annahm, er sei männlich. Später stellte sich das allerdings als Irrtum heraus. Weil immer mehr Besuchende den Weg zur Stadt am Rheinknie fanden, wurde ein zweiter Eingang am Direnbachviadukt gebaut. Im Jahr 1972 wurde das Vivarium eröffnet. Dieses zeigt eine der beeindruckendsten Sammlungen von Fischen, Reptilien, Amphibien und wirbellosen Tieren. Knapp 20 Jahre später wurde die neue Afrika-Anlage eingeweiht – die zugleich revolutionär war. Flusspferde, Zebras und Strausse lebten gemeinsam in einer grossen Anlage wie in der freien Natur. Im August 1977 kam dann noch der Kinderzolli dazu. Er beherbergt bis heute Haustiere aus verschiedenen Ländern und bietet Kindern die Gelegenheit, beim Pflegen und Füttern der Tiere mitzuhelfen. Aber auch landschaftlich entwickelt sich der Zolli permanent. Über 1000 Bäume helfen, den Park in entspannter Atmosphäre erkunden zu können.
Der Zoo Basel ist für viele Menschen aus dem Dreiländereck ein beliebtes Ausflugsziel. Unter dem Motto «150 Jahre Naturschutz, 150 Jahre Erholung, 150 Jahre Forschung und 150 Jahre Bildung» feiert der Zolli seinen Geburtstag. In seinem Jubiläumsjahr hat der Zoo viele abwechslungsreiche Veranstaltungen im Kalender. Mehr Informationen rund um das 150-Jahr-Jubiläum erfährst du hier.
