Quelle: Tele M1/Jeffrey Gnehm
Nach einer halsbrecherischen Flucht vor einer Polizeikontrolle in Lenzburg wurde ein 34-jähriger Kosovare heute zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Verfolgungsjagd, die über viereinhalb Jahre zurückliegt, endete mit einer Kollision zwischen dem flüchtigen Fahrzeug und einem Polizeiauto. Und das erst in Aarau.
Zuvor hatte der Mann versucht, sich einer Kontrolle zu entziehen, was fast in einer Kollision mit einem Polizisten endete, wobei er sich auch selbst verletzte. Er war unter Drogeneinfluss und ohne gültigen Führerschein unterwegs.
Prozess hinausgezögert
Der Prozess konnte erst jetzt stattfinden, da der Angeklagte mehrfach nicht vor Gericht aufgetaucht war. Er hatte sich unter anderem wegen eines depressiven Vorfalls krankschreiben lassen. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete das als Katz- und Mausspiel, um den drohenden Landesverweis hinauszuzögern.
Obwohl die Beweise gegen ihn laut Staatsanwaltschaft erdrückend sind, versuchte die Verteidigung vor dem Bezirksgericht Lenzburg, die Vorfälle herunterzuspielen. Staatsanwältin Nicole Burger bezeichnete die Argumentationsstrategie der Verteidigung als typisches Ablenkungsmanöver. «Ich hatte den Eindruck, dass er das vor allem gemacht hat, um abzulenken», sagte Burger nach dem Prozess gegenüber Tele M1.
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Die Verteidigung habe sich auf Details konzentriert, die nur am Rande mit dem Fall zu tun hatten, während die Kernvorwürfe, insbesondere die «Horrorfahrt» von Lenzburg nach Aarau, kaum angesprochen wurden.
Die Verteidigung selbst äusserte sich nicht weiter zum Verfahren. Nebst der Haftstrafe muss der 34-jährige Kosovare das Land für acht Jahre verlassen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.