Aargau/Solothurn

Nach tödlicher Explosion in Nussbaumen: So sieht der Keller aus

Erste Einblicke

Nach tödlicher Explosion in Nussbaumen: So sieht der Keller aus

20.06.2024, 19:24 Uhr
· Online seit 20.06.2024, 18:11 Uhr
Vor genau einer Woche ist es in Nussbaumen zu den heftigen Explosionen gekommen. Dabei sind zwei Personen tödlich verletzt worden. Die Opfer sollen in einem Keller mit illegalem Feuerwerk hantieren haben, als es zu einer ungewollten Entzündung kam. Nun zeigen erste Einblicke in dem Keller das Ausmass der Explosion.

Quelle: TeleZüri / CH Media Video Unit / Jeannine Merki

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Ein Blick in den Keller zeigt das gewaltige Ausmass der verharrenden Explosion in Nussbaumen. Wo vor einer Woche noch Autos parkiert haben, klafft jetzt noch ein grosses Loch. Auch im anliegenden Wohnblock ist der Schaden deutlich sichtbar. Mit einem Ganzkörperanzug, einer Maske und Schutzbrille ausgestattet, spritzen Mitarbeitende einer Schadensanierungsfirma Russ von den Wänden. «Es wird zunächst mit Lauge besprüht und dann wird es heruntergewaschen. Anschliessend wird das Wasser aufgefangen und fachgerecht entsorgt, erklärt der Projektleiter Alessio Loprete.

Rund 18 Mitarbeitende im Einsatz

Der Keller gehört zu dem Haus, welches am meisten unter der Explosion gelitten hat. Nach ersten Schätzungen der kantonalen Gebäudeversicherung ist ein Schaden in einstelliger Millionenhöhe entstanden. Zwölf Gebäude wurden beschädigt. Die Tiefgarage und auch der Hobbyraum, in dem die Feuerwerkskörper explodiert sind, liegen direkt neben dem Keller.

Rund 18 Personen von der Schadensanierungsfirma Polygon arbeiten aktuell daran, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der rund 20 Wohnungen schnell wieder zurückkönnen. Bereits Anfang nächster Woche wollen sie fertig sein. Vor allem der Geruch müsse entfernt werden, so Loprete.

Bei den Explosionen vom Donnerstag vergangener Woche sind zwei Personen – ein 43-jähriger Italiener und ein 24-jähriger Schweizer – ums Leben gekommen, elf Menschen wurden dabei verletzt. Zahlreiche Personen mussten aus dem Gebäude evakuiert und vorübergehend woanders untergebracht werden, weil die Statik der Liegenschaft beeinträchtigt worden war. Zudem wurden Dutzende Fahrzeuge in der Tiefgarage zerstört oder schwer beschädigt. Sie sind am Montag aus den Trümmern herausgeholt worden, nun sollen sie den Besitzerinnen und Besitzern zugewiesen werden.

Quelle: Tele M1 / Corinne Bürki / CH Media Video Unit / Silja Hänggi

Bekannter der Opfer vorübergehend verhaftet

Am Donnerstag hat zudem die Aargauer Staatswanwaltschaft neue Details zu den Ermittlungen bekanntgegeben. So stellte sich heraus, dass die beiden Opfer zwar grosse Feuerwerk-Fans waren und selbst hobbymässig versuchten, welches herzustellen, jedoch keine entsprechende Ausbildung hatten. Das hatte schliesslich verheerende Folgen: Am vergangenen Donnerstag dürfte es bei den Versuchen, Feuerwerk herzustellen, zu einer ungewollten Entzündung der Stoffe gekommen sein, schreibt die Staatsanwaltschaft.

Quelle: Tele M1

Die Explosion war also ein Unfall. Dennoch kam es zu einer Verhaftung, wie die Staatsanwaltschaft weiter schreibt. Denn noch während des Einsatzes meldete sich ein 33-jähriger Portugiese, der angab, zu den Mietern des betroffenen Hobbyraums zu gehören. Er wurde vorübergehend verhaftet, um zu verhindern, dass Beweismittel vernichtet werden können. Mittlerweile wurde er jedoch wieder aus der Haft entlassen. Die Ermittlungen müssen nun klären, inwieweit der Mann am Unfall Schuld trägt. Trug er zur gefährlichen Situation mit den explosiven Stoffen bei? Fest steht jedenfalls, dass er die beiden Todesopfer gekannt hatte.

Quelle: TeleM1 / CH Media Video Unit / Jeannine Merki

veröffentlicht: 20. Juni 2024 18:11
aktualisiert: 20. Juni 2024 19:24
Quelle: ArgoviaToday

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