Schweiz

Greenpeace-Protest bei Migros in Zürich: Aktivisten rollen Banner aus

Protest

Aktivisten klettern mit Banner auf Zürcher Migros-Hochhaus

03.07.2024, 12:08 Uhr
· Online seit 03.07.2024, 10:42 Uhr
Mit einer schwindelerregenden Protestaktion zwangen Mitglieder von Greenpeace die Migros am Mittwochmorgen zu Aufmerksamkeit. Mit Megaphon und Schildern machten sie am Limmatplatz auf ihr Anliegen aufmerksam. Auch vom Himmel «regnete es Protest».

Quelle: ZüriToday / Angela Rosser / CH Media Video Unit / Linus Bauer

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Am Mittwochmorgen protestierten mehrere Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace vor dem Hauptsitz der Migros am Zürcher Limmatplatz. Auch am Coop-Hauptsitz in Basel kam es zu einer Protest-Aktion. Letzte Woche präsentierte Greenpeace eine Analyse, die zeigt, dass Coop und Migros ihre Klimaziele nicht erreichen werden, wenn sie weiterhin so viel Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte verkaufen. Die Unternehmensgruppen haben sich bis 2050 Netto-Null-Ziele gesetzt, heisst es in der Medienmitteilung von Greenpeace.

Verantwortung beim Klimaschutz

Mit Schildern und Megaphon fanden sich die Protestierenden am Mittwoch gegen 8.30 Uhr beim Limmatplatz ein. Sie skandierten Parolen wie: «Zu viel Fleisch macht das Klima heiss» und «Kein Rabatt auf unsere Zukunft». Damit appellieren sie an die Grossverteiler, sich ihrer Verantwortung in Sachen Klimaschutz bewusst zu sein.

Die Aufmerksamkeit der Passantinnen und Passanten war den Aktivisten aber auch hoch über dem Limmatplatz gewiss. Zirka acht Personen begannen sich von dem Migros-Hochhaus abzuseilen und entrollten ein Banner. Auf dem Stoff stand, dass der «orange Riese» über ein «zwergenhaftes Gewissen» verfüge und die Verantwortung fürs Klima auf die Kundinnen und Kunden abschiebe.

Keine Überraschung

Auf die Analyse angesprochen, seien die Reaktionen von Coop und Migros enttäuschend ausgefallen. «Aber leider nicht überraschend», sagt Barbara Wegmann, Konsumexpertin bei Greenpeace Schweiz. «Insbesondere die Migros reagiert mit noch mehr Greenshifting», heisst es von Wegmann. Das heisst, die grüne Verantwortung, also die Verantwortung für den Klimaschutz wird auf andere übertragen. In diesem Falle Kundinnen und Kunden.

Billiges Fleisch und Polizeieinsatz

«Das Fleischangebot der Migros sei wichtig, damit die Kund:innen nicht stattdessen ausländisches Fleisch einkaufen. Zeitgleich bewirbt die Migros Rindfleisch aus Uruguay mit bis zu 30 Prozent Rabatt. Coop verkauft slowenisches Hühnerfleisch mit 45 Prozent Rabatt», kritisiert Wegmann.

Bereits gegen 9 Uhr fanden sich zwei Patrouillen der Stadtpolizei Zürich vor Ort ein. Sie kontrollierten die anwesenden Personen und wiesen sie weg, wie eine ZüriToday-Reporterin vor Ort berichtet.

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veröffentlicht: 3. Juli 2024 10:42
aktualisiert: 3. Juli 2024 12:08
Quelle: ZüriToday

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