Aargau/Solothurn

Regen zerstört Kartoffeln – wie steht es um die Zweifel-Chips?

Zu viel Regen

Wetter plagt Kartoffelernte – leidet auch die Chips-Produktion bei Zweifel?

14.06.2024, 19:58 Uhr
· Online seit 14.06.2024, 08:29 Uhr
Der viele Regen gefährdet an einigen Orten Europas die Kartoffelernte. Der Aargau bildet keine Ausnahme. Bereits vor einigen Jahren musste die Zweifel Pomy-Chips AG in Spreitenbach deshalb 30 Prozent der Kartoffeln aus dem Ausland importieren. Wiederholt sich das nun?
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Die vielen Regentage in der letzten Zeit haben nicht nur einen negativen Einfluss auf das Gemüt vieler Menschen, sondern auch auf die Kartoffeln. In Deutschland warnen die Kartoffelbauern vor grossen Ernteausfällen wegen des zunehmenden Befalls durch schädliche Pilze. Und auch hierzulande besteht die Gefahr, dass die Ernte durch die Krautfäule bemerklich tiefer ausfallen könnte.

Christoph Hagenbuch, Präsident des Aargauer Bauernverbands, bestätigte, dass die faule Kartoffeln auch die hiesigen Produzenten beschäftigen. Er selbst sei nicht betroffen, aber Kollegen. «Man kann aktuell kaum auf das Feld, weil es immer regnet.» Die Landwirte wissen bei solchen Witterungen, dass es kritisch werden könnte. «Es kann sein, dass wir Glück hatten, vielleicht habe ich aber auch noch nicht gesehen, dass auch wir im Seich sind.»

Mit dem Start der Fussball-EM dürfte auch der Chips-Konsum in der Schweiz ansteigen. Könnte dies in Anbetracht der Krautfäule zu Problemen bei den Chips-Herstellern führen?

So sieht die Situation bei Zweifel aus

Die wohl bekannteste Schweizer Chips-Fabrik ist die Zweifel Pomy-Chips AG mit Hauptsitz in Spreitenbach im Kanton Aargau. Hier werden von über 300 verschiedenen Produzenten Kartoffeln zu allerlei Chips verwertet. Das Ziel der Firma ist, dass sämtliche Kartoffeln, die in der Tüte landen, auf Schweizer Boden wachsen. In einem agrarwirtschaftlichen Normaljahr könne das Unternehmen auf die benötigten Mengen zählen, um die Produktionsziele zu erreichen. Ansonsten müsse der Rest aus dem Ausland importiert werden, wie es auf Anfrage heisst.

 Insbesondere die letzten drei Jahre seien keine guten gewesen, so das Unternehmen weiter. Im Jahr 2021 mussten gar 30 Prozent aller Kartoffeln aus dem nahen Ausland importiert werden. «Wir hatten einen nassen, kalten, sehr üblen Sommer. Und die Kartoffel ist ein bisschen so wie ich, die mag die Sonne und Trockenheit. Deshalb hatten wir eine sehr durchzogene Ernte», bilanzierte Geschäftsleiter Christoph Zweifel damals.

Im langjährigen Schnitt liegt der Import bei Zweifel bei rund zehn Prozent. Deshalb schaue das Unternehmen darauf, dass seine Schweizer Produzenten jeweils zehn Prozent über dem berechneten Bedarf anbauen, um potenziellen Ausfällen entgegenzuwirken.

Wie es dieses Jahr um die Ernte und die Prozentzahl der importierten Kartoffeln aussieht, könne noch nicht prognostiziert werden. Dafür sei es noch zu früh «Wir sind voller Hoffnung, dass wir nach drei schlechten Jahren eine gute Ernte einfahren können», heisst es jedoch weiter.

Stark vom Wetter abhängig

Dass uns an der EM der Chipsvorrat ausgeht, darüber müssen wir uns derzeit also noch keine Sorgen machen. Genau so, wie sich Zweifel derzeit noch keine Sorgen über die Kräuterfäule macht. Wie viele Kartoffeln geerntet werden können, ist laut dem Unternehmen sowieso jährlich stark von den Wettereinflüssen abhängig. Damit die Kartoffel-Ausbeute konstant bleibe, brauche es resistentere Sorten. Dafür befinde sich die Zweifel Pomy-Chips AG in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen und Verbänden.

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veröffentlicht: 14. Juni 2024 08:29
aktualisiert: 14. Juni 2024 19:58
Quelle: ArgoviaToday

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