Das Thema rund um die schlechteren ÖV-Verbindungen bewegt den Oberaargau schon seit geraumer Zeit. Der Widerstand ist gross. Nicht nur verlieren, sondern auch etwas gewinnen – so die Devise der Verhandlungen. Ende November hat die GLP in Herzogenbuchsee eine öffentliche Veranstaltung organisiert, um die geplante Verschlechterung des Bahnangebots in der Region anzuprangern. Gleichzeitig haben zahlreiche Grossrätinnen und Grossräte von links bis rechts eine Motion für dringlich erklärt. Nun liegt die Antwort des Regierungsrats vor.
Mehr Züge, mehr Wartezeit
Die geplanten Bahnausbauschritte der SBB werden zu einem deutlichen Anstieg des Zugverkehrs führen. Um die Hauptverkehrslinien zu entlasten, planen die SBB, den Güterverkehr unter anderem auf die Ausbaustrecke Wanzwil-Solothurn zu verlagern. Diese prognostizierten zusätzlichen Zugfahrten werden von den Motionären grundsätzlich akzeptiert. Sie fordern jedoch, dass diese nicht auf Kosten der bestehenden Busverbindung zwischen Solothurn und Herzogenbuchsee geht. Durch den vermehrten Zugverkehr werden die Bahnschranken länger geschlossen sein, was die Wartezeiten verlängert und den Busfahrplan beeinträchtigt.
Das fordern die Oberaargauer Grossräte
Der Erhalt einer guten öffentlichen Verkehrsanbindung soll im kantonalen Interesse liegen. So ist der Auftrag im parlamentarischen Vorstoss klar: Der Regierungsrat soll die Interessen der betroffenen Region Oberaargau wirksam wahren. Die bestehende Busverbindung von Solothurn nach Herzogenbuchsee soll durch die SBB-Pläne nicht beeinträchtigt werden. Die Oberaargauer befürchten nämlich längere Wartezeiten an den Bahnübergängen und damit zusätzliche Verspätungen. Sollten trotzdem Beeinträchtigungen entstehen, so soll der Regierungsrat alternative Massnahmen in Betracht ziehen, die für die Region Oberaargau gleichwertig sind.
Die Dringlichkeit zeigt sich darin, dass das Plangenehmigungsverfahren der SBB bereits im Gange ist und es wichtig sei, rechtzeitig auf mögliche Beeinträchtigungen zu reagieren.
Das sagt der Berner Regierungsrat
Mitte Februar hat der Regierungsrat das Anliegen beantwortet. Er erkennt die potenziellen Probleme an, die sich durch die längeren Schliessungszeiten der Bahnschranken aufgrund des erwarteten Mehrverkehrs ergeben könnten. Aus diesem Grund sei der Regierungsrat bestrebt, zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, um eine gleichwertige Erschliessung der Region sicherzustellen. Der Kanton Bern hat im Plangenehmigungsverfahren der SBB bereits bestimmte Vorbehalte formuliert.
- Zum einen fordert er von den SBB, dass diese die Auswirkungen ihres Vorhabens und die damit verbundenen Auswirkungen präzise darlegen.¨
- Zum anderen soll der Strassenverkehr, insbesondere die Buslinien 5 und 7, ohne Beeinträchtigungen weiterfunktionieren.
Aktuell werden Untersuchungen von den SBB durchgeführt. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird der Regierungsrat prüfen, ob und welche zusätzlichen Maßnahmen erforderlich sind, um eine gute Erschließung der Region sicherzustellen.
Was ist deine Meinung zu den SBB-Plänen im Oberaargau? Schreib es uns in die Kommentare.
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