Quelle: TeleBärn
Die Bauarbeiter seien deshalb «enttäuscht und wütend», sagten Vertreter der beiden Gewerkschaften gemäss Mitteilung am Freitag vor den Medien in Bern. Das Bauhauptgewerbe ist ihnen zufolge eine der wenigen Branchen, die ihren Angestellten im vergangenen Jahr keine generelle Lohnerhöhung gewährt haben.
Volle Auftragsbücher und Umsätze auf Rekordniveau
Während die Auftragsbücher voll und die Umsätze auf Rekordniveau seien, sei der Fachkräftemangel «so akut wie in kaum einer anderen Branche». So verlasse jeder zweite ausgebildete Maurer die Branche bereits wenige Jahre nach dem Lehrabschluss. Gründe seien lange Arbeitstage, steigender Druck und sinkende Kaufkraft.
Für den Herbst 2024 fordern die Gewerkschaften deshalb eine deutliche Erhöhung der Reallöhne. Diese müsse mehr betragen als die Teuerung und auch dem Lohnrückstand der letzten Jahre Rechnung tragen. Die genaue Forderung werden die Mitglieder der Gewerkschaften im Juni festlegen, wenn eine konsolidierte Prognose der Teuerung für das laufende Jahr vorliegt.
Baumeisterverband: Es gab Lohnerhöhungen
Der Schweizerische Baumeisterverband verwies auf eine eigene Lohnerhebung, die er bis am 21. April durchführt. Diese soll zeigen, dass es Lohnerhöhungen gab, wie der Verband mitteilte. Real sei die Bautätigkeit 2023 um 0,9 Prozent gesunken. 2024 seien weniger Aufträge zu erwarten.
Das Bauhauptgewerbe zahle die höchsten Mindestlöhne für Handwerker und die Effektivlöhne sämtlicher Bauarbeiter seien anfangs 2023 um 150 Franken pro Monat erhöht worden, entgegnete der Verband den Gewerkschaften weiter. 2024 hätten individuelle Lohnerhöhungen im Vordergrund gestanden.
(sda)
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