Schweiz

Telefonbetrug in Zürich: UBS-Kundin warnt vor neuer Masche

Betrugsmasche

UBS-Kundin (31) wird beinahe Opfer eines Telefonbetrugs

27.06.2024, 09:04 Uhr
· Online seit 27.06.2024, 04:45 Uhr
Pamela* erhielt einen Anruf von einem UBS-Mitarbeitenden, der sich wegen einer verdächtigen Transaktion bei ihr meldete. Noch rechtzeitig merkte die Zürcherin, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte. Die Polizei hat Kenntnis von der Masche.
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Telefonbetrugsversuche sind derzeit in aller Munde. Spätestens seit der «Izzy»-Doku zu Enkeltrick-Betrügern ist diese Betrugsform vielen Personen in der Schweiz bekannt. Im Jahr 2023 ergaunerten Telefonbetrüger im Kanton Zürich insgesamt fast sechs Millionen Franken. Dabei tauchen immer wieder neue Varianten auf.

So sind auf der Präventionsseite www.telefonbetrug.ch, einer Präventionsseite der Kantonspolizei Zürich, derzeit diverse kursierende Fälle aufgelistet. Sie lauten etwa: «Gefälschte Rufnummern im Display und echte Namen am Hörer», «Telefonanruf mit englischer Bandansage» oder «Telefonbetrüger nutzen Messenger-Dienste». Auch auf der Seite www.cybercrimepolice.ch gibt es diverse Warnungen zu Telefonbetrügern. Pamela* wurde kürzlich beinahe Opfer eines solchen Betrugs.

Telefonbetrüger versucht an UBS-Vertragsnummer zu kommen

Der Anruf kam von der Telefonnummer der offiziellen UBS-Geschäftsstelle in Oerlikon. Am Apparat war ein Mann, der auf Englisch erklärte, dass eine verdächtige Transaktion von 900 Franken blockiert worden sei. Der angebliche Mitarbeiter bat Pamela um eine Bestätigung, dass nicht sie selbst die Transaktion ausgeführt habe. Nachdem die UBS-Kundin dies bejaht hatte, erhielt sie eine SMS, um zu verifizieren, dass ihre Telefonnummer korrekt war.

«Ich wurde darüber informiert, dass sich ein Techniker melden wird, um die Transaktion definitiv zu unterbrechen», erzählt die Zürcherin gegenüber ZüriToday. Von ihr wurde verlangt, dass sie sich in der UBS-Access-App im E-Banking einloggt. Der angebliche UBS-Mitarbeiter fragte nach ihrer Vertragsnummer und E-Mail-Adresse. «Ich wurde stutzig und fragte, wieso die Vertragsnummer benötigt wird. Ein Mitarbeiter sollte dies doch im System sehen.»

Polizei ist über Betrugsversuche mit angeblichen Bankmitarbeitenden informiert

Angeblich wollte der Betrüger Pamela damit identifizieren. Sie fühlte sich langsam unwohl. Insbesondere die Tatsachen, dass der angebliche Mitarbeiter Englisch sprach und die üblichen Sicherheitsfragen zur Identifikation nicht gestellt wurden, kam ihr merkwürdig vor. Sie legte den Hörer auf, nachdem sie dem Mitarbeiter gesagt hatte, sie wolle das Problem persönlich an einem Schalter klären. «Das war richtig professionell, es war richtig krass», kommentiert die 31-Jährige das Telefonat. «Aber mein Verdacht war richtig.» Damit meint sie den Verdacht, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte.

Die UBS möchte zum konkreten Fall keine Auskunft geben. Die Stadtpolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass ihr der Fall bekannt ist und das Vorgehen auch in weiteren ähnlichen Fällen vorkommt. Wie oft die UBS-Masche derzeit verwendet wird, kann die Polizei nicht beziffern, da sich die Betrugsversuche von Fall zu Fall etwas ändern können und letztlich alle Fälle unter dem Tatbestand Betrug oder Betrugsversuch erfasst werden.

Alle Telefonbetrugsversuche sollten der Polizei gemeldet werden

«Im vorliegenden Fall wird es keine weiteren direkten Ermittlungen mehr geben, da es keine Ermittlungsansätze gibt», so die Stadtpolizei. Die Kantonspolizei Zürich steht im Kontakt mit den Banken. Für die Polizei ist es wichtig, dass solche Fälle jeweils gemeldet werden, um allfällige Massnahmen zu ergreifen. Als Beispiel nennt die Stapo die Verbrechermasche mit der englischen Bandansage, die häufig auftrat, und die Polizei in der Folge eine Warnmeldung herausgab.

Bei Pamelas Fall handelt es sich um das Phänomen Spoofing, bei welchem Cyberkriminelle Telefonnummern generieren, mit denen sie anrufen. Allgemein weist die Polizei bei Anrufen auf Folgendes hin:

*Name der Redaktion bekannt.

veröffentlicht: 27. Juni 2024 04:45
aktualisiert: 27. Juni 2024 09:04
Quelle: ZüriToday

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