Manchmal geht es unglaublich schnell. Einmal vergisst man, seine Pflanzen zu giessen, und schon werden die Blätter braun und die Blumen lassen ihre Köpfe hängen. Wer viele Pflanzen zu Hause hat, der weiss, dass diese Aufmerksamkeit und Pflege brauchen. Was macht man also, wenn man einmal für längere Zeit verreist ist?
Frag den Nachbarn
Nehmen wir das Offensichtliche vorne weg. Bevor du ein aufwendiges Bewässerungssystem installierst, fragst du besser deine Nachbarin oder eine Bekannte, ob sie während deiner Abwesenheit jeden zweiten Tag nach den Pflanzen schauen kann. Das ist die einfachste Variante.
Bewässerungssysteme
Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, ist das noch kein Grund zu verzweifeln. «Wenn niemand nach den Pflanzen sehen kann, gibt es die Möglichkeit, einfache Bewässerungssysteme anzubringen. Es ist nicht nötig, gleich eine vollautomatische, computergesteuerte Bewässerungsanlage zu installieren», sagt Josef Poffet, Bereichsleiter Produktion und Handel von Jardin Suisse.
Konkret spricht er hier von einer Bewässerung mit Tonkegeln. Bei dieser Methode zieht ein Tonkegel über einen kleinen Schlauch Wasser aus einem Behälter an und gibt diese Feuchtigkeit dann an die Erde weiter. Dieses System hat den Vorteil, dass die Feuchtigkeit im Topf sehr gut reguliert wird. Ausserdem kann der Behälter beliebig gross sein. Dadurch können Topfpflanzen auch über längere Zeit vom System bewässert werden.
Besonders viel Wasser
In den meisten Fällen reicht das völlig aus. Aber: «Es gibt Pflanzen, die sehr viel Wasser brauchen. Wer zum Beispiel Blumenkistchen auf dem Balkon hat, sollte diese täglich wässern. Auch Gurken oder Tomaten brauchen sehr viel Flüssigkeit. Solche Pflanzen kann man nur noch mit einer automatischen Bewässerungsanlage am Leben halten.»
Schutz vor der Sonne
Mit Wasser alleine ist der Pflanze aber noch nicht geholfen. «Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht die ganze Zeit an der prallen Sonne stehen. Dazu empfehle ich, die Pflanzen an einem geschützten Ort zusammenzustellen», so Poffet. Das sei auch dann sinnvoll, wenn der Nachbar nach den Pflanzen sieht, da man auf einen Blick alle Pflanzen kontrollieren kann.
Vorsicht beim Zurückschneiden
Damit die Pflanzen während den Ferien auch mit etwas weniger Wasser auskommen, kann man sie auch ein wenig zurückschneiden. «Wenn man eine Pflanze zurückschneidet und sie danach weniger Blätter hat, ist die Verdunstungsfläche geringer. Das bedeutet, die Pflanze braucht danach weniger Wasser. Dabei muss man aber aufpassen. Wenn man zu viel schneidet, kann die Pflanze einen Sonnenbrand bekommen, was wiederum kontraproduktiv wäre.»
Düngen oder nicht düngen
Wer sich Sorgen um die Nährstoffzufuhr seiner Topfpflanzen macht, der kann auf einen Langzeitdünger zurückgreifen. Josef Poffet sagt: «Es gibt Düngerkugeln, die eine Pflanze über einen längeren Zeitraum mit Dünger versorgen. Wichtig ist, dass man sich dabei auf die Angaben auf der Verpackung hält.» Grundsätzlich sei das präventive Düngen aber nicht nötig, wenn man nur für zehn Tage oder eine Woche verreist.
Ernten und verschenken
Wenn du Gemüse, Früchte und Beeren angepflanzt hast, solltest du auf jeden Fall ernten, bevor du in die Ferien fährst. «Wenn man reife Früchte und reifes Gemüse hat, sollte man jemanden beauftragen, die Sachen zu ernten, bevor sie schlecht werden. Wenn dazu niemand verfügbar ist, würde ich alles, was gut ist, pflücken und dann im Bekanntenkreis verteilen. Das ist auf jeden Fall sinnvoller, als die Sachen faulen zu lassen», sagt Poffet.
(red.)