Mit über 100 Stundenkilometer ist ein 57-jähriger IV-Rentner im vergangenen Jahr durch Dürrenäsch gebrettert. Erlaubt gewesen wären 50 km/h. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heisst es, dass er damit «das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern» eingegangen sei, schreibt die Aargauer Zeitung. Nun musste sich der Raser vor dem Bezirksgericht Kulm verantworten.
Auf die Frage, warum er so schnell gefahren sei, antwortete er, dass eine Stimme in seinem Kopf ihn dazu aufgefordert habe. Das Medikament «Abilify», welches auch zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt wird, habe er am Tag zuvor abgesetzt. Zudem habe er die ganze Nacht kein Auge zugekriegt, weil «Leute» zu ihm gesprochen hätten.
Nachdem ihm die Polizei im März 2022 den Führerausweis abgenommen hat, musste er sich für fünf Wochen in eine Klinik begeben. Zudem blieb er noch für weitere zwei Wochen – freiwillig. Eine medizinische Diagnose gab es nicht, man habe bei ihm «nichts grosses» feststellen können, so der Beschuldigte.
Verurteilt wurde der 57-Jährige zu einer bedingten Freiheitstrafe von 13 Monaten, bei einer Probezeit von drei Jahren und einer Busse von 2000 Franken. Bis er den Führerschein zurück bekommt, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Der Verurteilte Raser müsste während eines Jahres Urin- und Blutproben abgeben – das sei ihm aus gesundheitlichen Gründen aktuell aber nicht möglich. Er fahre nun «halt» ÖV.
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(red.)