Aargau/Solothurn

Voltage Arc rockt am Brienzersee und bald in Aarburg

Rock 'n' Roll

Das Ziel ist Wacken: Aargauer 80er-Rockband erobert die Festivalwelt

08.08.2024, 17:02 Uhr
· Online seit 08.08.2024, 06:19 Uhr
Die junge Aargauer Band Voltage Arc, die den 80er-Rock zelebriert, befindet sich aktuell in einer spannenden Phase ihrer Bandgeschichte. Nach ihrer Performance am Brienzersee Rockfestival wartet innert Kürze schon der nächste grosse Auftritt auf sie.
Anzeige

Energiegeladen, dynamisch und fetzig präsentiert sich die junge Band Voltage Arc mit ihren langen Haaren, verzerrten Gitarren und schreienden Gesängen auf der Bühne. Ihr Metier ist voll und ganz der 80er-Jahre Rock, den sie erneut aufleben lassen. Zum Zeitpunkt des Interviews können die vier Jungs aus Beinwil am See auf ein Wochenende zurückblicken, an dem sie einen gelungenen Auftritt am Brienzersee Rockfestival hinter sich haben. Dort teilten sie sich die Bühne mit national bekannteren Bands wie Megawatt, Shakra und China und konnten vor einer grossen Zuschauermenge performen. «Wir können uns kaum dran erinnern, aber wir werden es nie vergessen», sagt Leadsänger Toni Hörner scherzhaft im Gespräch mit ArgoviaToday. Gitarrist Merlin Eichenberger ergänzt: «Wir kennen alle dieses Festival schon seit langem und haben uns seit dem Winter, als die Anfrage dafür kam, schaurig darauf gefreut. Dementsprechend konnten wir es auch geniessen, dort aufzutreten».

Innert absehbarer Zeit geht es für die Band schon weiter an das nächste, noch grössere Festival. Genauer gesagt an das Riverside in Aarburg am 25. August. Für die aufstrebende Band aus dem Seetal aus mehreren Gründen etwas ganz Spezielles. «Wenn man auf so einem Festival spielen kann, ist das wie wenn ein Erstklässler irgendwie in der fünften Klasse landet. Es ist durchaus ein Zacken obendrauf und verdammt geil, dass wir so etwas machen können», sagt der Bassist Moritz Hörner. Ein Gefühl, das die Jungs schon von früheren Auftritten kennen: «Es gibt Momente, in denen sitzt du mit der ganzen Gotthard-Band im Backstage-Bereich und fragst dich: ‹Wie bin ich hierhergekommen?›», fügt Merlin an.

Doch bis man als Band zu solchen Erlebnissen kommt, dauert es meistens sehr lange. Die ersten gemeinsamen Schritte in der Musikwelt liegen bei den Jungs, die alle Mitte 20 sind, bereits rund zehn Jahre zurück. An ihrem ersten Auftritt, an dem sie einige Covers spielten, entstand dann der Gedanke, selber Musik zu machen. «Lange passierte aber eigentlich gar nichts», erinnert sich Toni zurück. Der Bandraum erfüllte in den Anfängen auch mehr den praktischen Nutzen, dass sie sich nicht zu Hause aufhalten mussten. «Dieser wurde auch gerne als ‹Jugendsündeninsel› missbraucht», sagt Merlin.

Geändert habe sich das um das Jahr 2018, als sich den Jungs das Bedürfnis offenbarte, eigene Musik zu erschaffen und etwas zu erreichen. Von da an ging es für sie in kleinen Schritten vorwärts, bis zu dem Punkt, wo sie heute stehen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Es sind die kleinen Schritte, die zählen

Trotz Auftritten, die langsam immer grösser werden, können die Jungs nicht wirklich Kapital aus ihrer Band schlagen. «Es ist unser Herzensprojekt. Wir stecken viel mehr Geld hinein, als die Band abwirft», erklärt Schlagzeuger Timon Forrer. Nebst den finanziellen Aufwänden kommen zig Stunden hinzu, die für allerlei Dinge wie Proben, Vorbereitungen, Marketing und anderem, was bei einer Band dazu gehört, draufgehen. Drei bis vier Mal pro Woche sind sie dafür rund vier Stunden am Stück aktiv mit solchen Aufgaben beschäftigt. Dazu kommen noch in regelmässigen Abständen die Auftritte an den Wochenenden.

Für ihre Träume sind sie jedoch bereit, das auf sich zu nehmen. Diese sind sehr ambitioniert. «Wir wollen auf jedem Festival, das täglich mehr als 50'000 Zuschauende hat, Headliner sein. Das ist unser allergrösstes Ziel, davon träumen wir jede Nacht und halten es uns vor Augen, wenn wir wach sind», sagt Merlin. Gemeint ist damit beispielsweise das Wacken Open Air in Deutschland.

Ein ebenso grosses Ziel sei es, eines Tages im Zürcher Hallenstadion zu spielen. Bis so etwas Realität werden könnte, liegt aber noch ein langer und harter Weg vor Voltage Arc. Als nähere Ziele formulieren Schlagzeuger Timo und Gitarrist Merlin Schritt für Schritt grösser zu werden, auf Tournee zu gehen und jedes Wochenende in einem ausverkauften Saal zu spielen, auch wenn es dort nicht auf Anhieb 10'000 Leute pro Konzert hat. Damit einhergehend streben sie an, in Zukunft durch die Einnahmen der Band ihr Arbeitspensum reduzieren zu können.

Das Leben als Rocker

Dass die gemeinsame Zeit als Band die Jungs, die sich schon vorher gekannt haben, weiter zusammengeschweisst hat, merkt man ihnen an. Kein Wunder, denn allein bei ihren Auftritten konnten sie zusammen unzählige Erinnerungen sammeln – darunter auch einige skurrile Erlebnisse. Von weiblichen Fans, die die Brusthaare eines Bandmitglieds kraulen wollten, bis zu einer Gurke, die in die Menschenmenge geworfen und anschliessend von jemandem als Küchendekoration mit nach Hause genommen und stolz auf Facebook geteilt wurde, ist schon fast alles vorgekommen.

Auf der Bühne zu stehen und zu sehen, wie das Publikum zu den eigenen Songs abgeht, ist Voltage Arc zufolge eines der besten Gefühle, die es gibt. Vorausgesetzt, sie sehen die Menschenmenge überhaupt. «Bei unseren Shows sehen wir meisten gar nichts, weil wir alle langes und (noch) dichtes Haar haben. Wenn man dann aber den richtigen Moment erwischt, ist das einfach unglaublich und man bekommt einen riesigen Adrenalinschub. Es macht einen stolz, wenn man sieht, dass die Leute das feiern, was wir machen», sagt Toni.

veröffentlicht: 8. August 2024 06:19
aktualisiert: 8. August 2024 17:02
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige

Mehr für dich

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch