«Love is in the air» – knapp 25 Kilometer waren der Anfang einer filmreifen Liebesgeschichte auf der Autobahn A13 zwischen Sevelen und Landquart. Doch ein Happy End gibt es bis heute noch nicht. Denn der mysteriöse Töff-Fahrer auf der azurblauen Ducati Panigale V4 hat sich noch nicht gemeldet. Obwohl die Story zehntausende Menschen erreichte und mehrmals geteilt wurde.
«Ich habe so viele Nachrichten erhalten. Die Leser haben mich zudem mental unterstützt. Ich erhielt auch von Frauen Nachrichten, die mir viel Glück bei der Suche wünschten», sagt die 30-jährige Graziella.
Auch in den Kommentaren scheint die Story zu bewegen: «Woow, was für eine Liebesgeschichte. Much Love für sie & ihn», «Hat sie ihn gefunden?», «Jööö. So herzig.❤️» Aber nicht nur, denn es gab auch solche, die von Graziella mehr erfahren wollten, um ihr direkt bei der Suche zu helfen.
«Ich konnte es nicht fassen, wie hilfsbereit die Leute sind. Dafür möchte ich mich nochmals von Herzen bedanken.» Die Geschichte ging sogar weit über die Ostschweiz. Graziella erhielt Nachrichten aus Basel und vereinzelt auch aus Deutschland.
Fake Mister X: «Zum Verwechseln ähnlich»
Doch die Romantikerin hat es auch schon mit einigen möchtegern «Mister Xs» zu tun gehabt: «Da gab es einen, der sich als den Mister X ausgegeben hatte. Es schien so, als wisse er auch über die Einzelheiten Bescheid. Ich war fest davon überzeugt, dass er es ist.»
Doch es kam zur Kehrwende, denn der vermeintliche Mister X war nur ein Bluffer. «Er hat anscheinend mit seinen Kumpels eine Wette abgeschlossen, um mich rumzukriegen. Das finde ich einfach nur kindisch. Er wollte mich dann als Entschuldigung auf einen Drink einladen.» Doch Graziella lehnte dankend ab.
Es waren zwar nur wenige solche Aktionen, doch dies habe ihr den Wind aus dem Segel genommen. «Klar, wenn man viral mit einer Geschichte geht, muss man mit allen Arten von Nachrichten rechnen. Ich nehme die ganze Sache mit Humor», sagt sie. Denn dieser Aufruf war für Graziella die einzige Chance, ihre mysteriöse Autobahn-Romanze überhaupt zu finden.
«Mutig sein, lohnt sich»
Auch nach etwas mehr als einer Woche gibt die 30-Jährige ihre A13-Lovestory nicht einfach so auf: «Ich fände es nach wie vor schön, wenn er sich melden würde. Falls nicht, bin ich trotzdem stolz, habe ich diesen Aufruf durchgezogen. Denn ich bin sonst eher etwas zurückhaltend und diese Aktion hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, aus sich rauszukommen.»
Graziella erlebte viel hilfsbereite Menschen, die sie nicht kannten. Das zeigt doch, dass Liebe schön ist, wenn man sie teilt.
«Das war doch mal eine Geschichte»
Das Ende dieser mysteriöse Liebesromanze ist noch nicht geschrieben, doch: «Diese Aktion bleibt mir bestimmt auch in zehn Jahren noch in Erinnerung. Wahrscheinlich blicke ich irgendwann zurück und denke nur: Das war doch mal eine Geschichte!»
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