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«Es gibt durchaus Menschen, die vom Elend profitieren wollen»

Ukraine-Krieg

«Es gibt durchaus Menschen, die vom Elend profitieren wollen»

03.03.2022, 05:46 Uhr
· Online seit 02.03.2022, 21:29 Uhr
Hunderttausende ukrainische Staatsbürger sind derzeit auf der Flucht. Viele kommen im Nachbarland Polen an. Sonderkorrespondent Roman Wasik ist derzeit im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet und berichtet über die Ereignisse vor Ort.
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Roman Wasik hat sich am Montag in Richtung polnisch-ukrainisches Grenzgebiet aufgemacht. Von dort schildert er das Flüchtlingsdrama, das sich derzeit abspielt.

Viele freiwillige Helfer, Studenten oder Berufstätige, die sich extra eine Woche Urlaub genommen haben, arbeiten in den Auffangzentren an der polnisch-ukrainischen Grenze. Viele Leute seien wahrlich motiviert, den Geflüchteten ihre Unterstützung anzubieten, so Wasik. Täglich kommen mehr in den Auffangzentren an. Darunter sei auch ein vier Monate altes Baby. Die Familie sei vor drei Tagen geflüchtet und währenddessen konnte die Mutter das Baby nicht mehr stillen. «Die Brust hat keine Milch mehr gegeben, die Mutter hatte keine Ersatznahrung eingepackt», erzählt Wasik. «Viele der ankommenden Menschen werden versorgt und anschliessend von ihren Familien abgeholt.»

Weiter berichtet Wasik von Fussball-Hooligans und Anhänger des polnischen Clubs Polonia Przemyśl, die an der Grenze im Süden Polens indische und afrikanische Flüchtlinge angreifen. Diese waren ursprünglich aus ihren Heimatländern in die Ukraine geflüchtet. Darüber hinaus gibt es auch Schlepper, die über 1000 Dollar verlangen und den Geflüchteten versprechen, die jeweiligen Wartezeiten an der Grenze zu verkürzen, wie der Korrespondent weiter berichtet. «Es gibt durchaus Menschen, die von dem Elend profitieren wollen.»

(sib)

veröffentlicht: 2. März 2022 21:29
aktualisiert: 3. März 2022 05:46
Quelle: ZüriToday

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