Wie wird in den USA gewählt?
Am Dienstag ist der grosse Wahltag. Allerdings kann auch schon vorher per Briefwahl abgestimmt werden, 2024 geht man davon aus, dass rund ein Drittel aller Wählenden davon Gebrauch gemacht hat.
Da bei der Briefwahl vor allem Wählende der Demokraten teilnehmen und die Anhängerinnen und Anhänger der Republikaner eher ins Wahllokal gehen, kann es gerade in umkämpften Staaten zu grossen Verschiebungen bei den Zwischenresultaten kommen.
In allen Staaten ausser Maine und Nebraska gilt das «Winner Takes it All»-Prinzip. Wer die meisten Stimmen bekommt, holt sich alle Stimmen der Wahlleute. Insgesamt braucht es für einen Sieg 270 von 538 Wahlleuten.
Wann haben die Wahllokale in den USA geöffnet?
Die meisten öffnen zwischen 6 und 7 Uhr morgens (US-Zeit) und schliessen um 19 Uhr. Durch die verschiedenen Zeitzonen kommen die Resultate trotzdem gestaffelt, so wird die Ostküste schon relativ früh ausgezählt sein.
Wann wird bekannt, wer Präsidentin oder Präsident ist?
Das hängt von ganz vielen Faktoren ab. In der jüngeren Vergangenheit wurde der Gewinner (bisher waren es nur Männer) in der Nacht auf Mittwoch ausgerufen.
Wir schauen jetzt nicht zu weit zurück, als in einigen Staaten von April bis Oktober gewählt wurde. Aber die Älteren erinnern sich noch gut an die Wahl zwischen George W. Bush und Al Gore aus dem Jahr 2000. Da musste die Öffentlichkeit 35 Tage warten.
Bei der letzten Wahl 2020 ging es auch einige Tage, bis Joe Biden als Gewinner feststand.
Wann gibt es die ersten Resultate der US-Wahl 2024?
Wenn die Wahllokale in den einzelnen Staaten schliessen, werden die US-Nachrichtensender entweder Kamala Harris oder Donald Trump als Gewinnerin oder Gewinner ausgerufen («called» oder bei Unklarheit «too close to call»).
In einigen Staaten ist schon (fast) klar, wer gewinnt. So wählen zum Beispiel Kalifornien oder New York immer die Demokraten, Wyoming oder Oklahoma immer die Republikaner. Da kommen die Resultate direkt nach Schliessung der Wahllokale.
Entscheidend sind die «Swing States», bei denen nicht klar ist, ob die Demokraten oder Republikaner die Mehrheit bekommen. Dies sind: Arizona (11 Wahlleute), Georgia (16 Wahlleute), Michigan (15 Wahlleute), Nevada (6 Wahlleute), North Carolina (16 Wahlleute), Pennsylvania (19 Wahlleute), Wisconsin (10 Wahlleute). Hier warten die US-Sender meist ein bisschen länger, bis sie sich ganz sicher sind, wer gewonnen hat.
Die US-Wahl gewonnen hat, wer mindestens 270 Stimmen der insgesamt 538 Wahlleute holt.
Wie sieht der Zeitplan der US-Wahl in Schweizer Zeit aus?
1 Uhr: Die ersten Wahllokale schliessen. Die Stimmen aus Indiana (11 Wahlleute), Kentucky (8) und South Carolina (9) dürften an Donald Trump gehen, Kamala Harris dürfte die Stimmen von Vermont (3) und Virginia (13) bekommen.
Auch im ersten Swing State Georgia (16) schliessen die Urnen. In Maine gibt es vier Stimmen, allerdings bekommt diese nicht automatisch die Gewinnerin oder der Gewinner.
1.30 Uhr: In West Virginia (4) schliessen die Wahllokale, die Stimmen dürften an Donald Trump gehen. Auch wenn Ohio (17) früher als Swing State galt, dürften hier 2024 ebenfalls die Republikaner punkten.
Der Swing State North Carolina (16) schliesst die Wahllokale. Hier ist das Rennen nach den letzten Umfragen völlig offen.
2 Uhr: Gleich mehrere US-Bundesstaaten schliessen die Urnen. An Harris dürften Connecticut (7), Delaware (3), Illinois (19), Maryland (10), Massachusetts (11), New Hampshire (4), New Jersey (14), Rhode Island (4) und der District of Columbia (3) gehen.
Donald Trump dürfte in Alabama (9), Florida (30), Mississippi (6), Missouri (10), Oklahoma (7) und Tennessee (11) gewinnen.
Mit Pennsylvania (19) schliesst ein weiterer Swing State die Wahllokale, hier dürfte es länger gehen, 2020 war dieser Staat dafür verantwortlich, dass das Resultat erst am Samstag bekannt war.
2.30 Uhr: Donald Trump dürfte die 6 Wahlleute aus Arkansas holen.
3 Uhr: Wieder schliessen viele Bundesstaaten die Urnen. An Harris dürften gehen: Colorado (10), Minnesota (10), New Mexico (5) und New York (28). Trump dürfte folgende gewinnen: Kansas (6), Iowa (6), Louisiana (8), North Dakota (3), South Dakota (3), Texas (40) und Wyoming (3).
Auch in Nebraska (5) gehen wie in Maine nicht alle Stimmen automatisch an die Gewinnerin oder den Gewinner.
4 Uhr: Trump dürfte die Stimmen aus Montana (4) und Utah (6) holen. Nevada (6) gilt zwar als Swing State, in der Vergangenheit holten hier aber die Demokraten die Stimmen. Dieses Jahr sieht es laut Umfragen sehr knapp aus.
5 Uhr: Jetzt bekommt auch Harris einige Stimmen: Kalifornien (54), Oregon (8) und Washington (12) schliessen die Wahllokale. Die Stimmen aus Idaho (4) dürften an Trump gehen.
6 Uhr: In Hawaii werden die Urnen geschlossen, die 4 Wahlleute gehen ziemlich sicher an Kamala Harris.
7 Uhr: Der letzte Bundesstaat schliesst die Wahllokale. Die drei Stimmen aus Alaska dürften an Trump gehen.
Dass um diese Zeit bereits eine Gewinnerin oder ein Gewinner feststeht, ist eher unwahrscheinlich, die Swing States dürften noch nicht ausgezählt sein.