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Was wir über die IT-Megapanne wissen – und was nicht

Computerprobleme

Was wir über die IT-Megapanne wissen – und was nicht

19.07.2024, 11:39 Uhr
· Online seit 19.07.2024, 11:38 Uhr
Computerprobleme stören vielerorts auf der Welt unter anderem den Luftverkehr. Hier ein Überblick über das, was man bisher weiss und die Aspekte, die noch unklar sind.
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Was ist alles betroffen?

Am sichtbarsten waren zunächst die Probleme im Luftverkehr. So musste der Flughafen in Berlin ausgerechnet zu Beginn der Ferienzeit den Betrieb aussetzen. Auch der Flughafen Zürich hat Landungen eingestellt. Flüge mit Destination Zürich, die schon in der Luft sind, dürfen aber noch aufsetzen, wie der Flughafen mitteilte. In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. In Norddeutschland sagten mehrere Kliniken geplante Operationen ab. In Grossbritannien war ein System zur Buchung von Arztterminen im Gesundheitsdienst NHS lahmgelegt. Aber auch der britische Fernsehsender Sky News und die Londoner Börse London Stock Exchange kämpften mit Problemen.

Wo überall gibt es Störungen?

Probleme wurden neben der Schweiz unter anderem aus Deutschland, den USA, Indien und Australien gemeldet.

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War es eine Cyberattacke?

Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Hinweise darauf.

Wodurch kam es dann zu den Störungen?

Eine eindeutige Antwort darauf gab es zunächst nicht. In den ersten Stunden tasteten sich IT-Experten nur allmählich zur Ursache des Problems vor. Ein zentrale Theorie: Ein Auslöser könnte ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike gewesen sein. Das wiederum habe Software unter anderem des Software-Riesen Microsoft gestört. Das jüngste Update werde gerade wieder zurückgenommen, sagte ein Crowdstrike-Sprecher dem US-Sender CNBC.

Wie lange wird es noch dauern?

Nach einigen Stunden gab es erste Zeichen, dass sich die Lage normalisiert.

Was macht Crowdstrike?

Die amerikanische Firma spielt eine zentrale Rolle beim Schutz gegen IT-Bedrohungen und sichert unter anderem Websites ab. Eines ihrer Produkte mit dem Namen Falcon dient dazu, bösartige Aktivitäten im Datenverkehr zu entdecken. Laut Medienberichten könnte ein fehlerhaftes Falcon-Update die Störungen ausgelöst haben.

Wie gross ist der finanzielle Schaden durch die Ausfälle?

Das dürfte sich erst nach Wochen oder Monaten abschätzen lassen. Denn neben den sofortigen Kosten könnten auch spätere Nachforderungen durch betroffene Kunden noch eine Rolle spielen. Die Aktie von Crowdstrike bekam die Probleme im vorbörslichen Handel mit einem Minus von zeitweise mehr als 20 Prozent zu spüren.

Wie kann es dazu kommen, dass Probleme bei einem Anbieter auf so breiter Front zu spüren sein können?

Ein Grund ist die Konzentration in der Tech-Industrie. Ein Service-Anbieter bedient oft tausende Unternehmen. Probleme bei ihm schlagen dann auf breiter Front durch. So haben in der Vergangenheit Fehler von IT-Sicherheitsfirmen schon Dutzende Websites auf einmal lahmgelegt.

(sda/osc)

veröffentlicht: 19. Juli 2024 11:38
aktualisiert: 19. Juli 2024 11:39
Quelle: ZüriToday

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