Seit Anfang des Jahres 2023 seien bestehende Unterkünfte verdichtet worden und so zusätzlich 195 Plätze für unbegleitete Minderjährige aus dem Asylbereich (UMA) geschaffen worden, schrieb der Regierungsrat in seiner Botschaft vom Freitag. Die derzeit 373 Plätze seien zu 87 Prozent ausgelastet.
Der Kantonale Sozialdienst geht davon aus, dass die Kapazitäten nur noch bis im Sommer reichen und im Laufe des Jahres bis zu 100 zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen, wie das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) festhielt.
Um rasch mehr Plätze zur Verfügung zu haben, setzt der Regierungsrat auf die Unterbringungsform des begleiteten Wohnens. Diese Betreuungsform werde in anderen Kantonen bereits erfolgreich praktiziert, hiess es.
Dabei würden selbständige, ältere UMA ab 16 Jahren in dezentralen Wohngruppen untergebracht. Betreuungspersonen würden die Jugendlichen wöchentlich besuchen, zu Beginn und bei Bedarf auch öfters. Diese Personen würden die Minderjährigen bedarfsgerecht auf dem Weg in ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben begleiten.
Auftrag für zwei Aargauer Organisationen
Das DGS lud vier externe Dienstleister ein, Angebote für das begleitete Wohnen zu machen. Dem Verein Lernwerk in Windisch AG und der Stiftung Wendepunkt in Muhen AG seien für 30 beziehungsweise 50 Minderjährige eine entsprechende Zusage erteilt worden.
Ein drittes Angebot sei wegen erheblich höheren Kosten nicht berücksichtigt worden. Mit dem Aufbau der Plätze soll begonnen werden, sobald der Grosse Rat den Kredit bewilligt hat, also voraussichtlich im August.
(sda/maw)
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