Aargau/Solothurn

170 Postfilialen werden im 2025 geschlossen und zu Partnerfilialen umgewandelt

Gelber Riese

Post plant Schliessung von 170 Filialen – was bedeutet das für den Aargau?

· Online seit 29.05.2024, 15:58 Uhr
Am Mittwochmorgen hat die Post den Filialabbau bekannt gegeben. Wir haben für dich nachgefragt, wie viele Poststellen im Aargau betroffen sind, wann die ersten Türen schliessen und ob sich die Partnerpoststellen bewähren.

Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Linus Bauer

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Am Mittwochmorgen hat die Post in einer Medienmitteilung bekannt gegeben, dass sie bis 2028 gleich 170 Poststellen schliessen werden. «Mir ist wichtig, dass wir nicht von Schliessungen sprechen, sondern von 170 Umwandlungen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht einfach zu schliessen, sondern die Post im Dorf zu behalten. Sie wird künftig zum Beispiel von einem Partner betrieben», sagt Thomas Baur, stellvertretender Konzernleiter der Post, gegenüber ArgoviaToday.

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Unter Partner kannst du dir einen Detailhändler wie Spar oder auch Volg vorstellen: «Wir haben seit Jahren Erfahrungen mit diesem Format und die Akzeptanz in der Bevölkerung ist sehr gut. Wir schliessen nicht einfach so, wir verändern», so Baur. Die Umwandlungen der Postfilialen werden auf die kommenden vier Jahren gesetzt.

Im Herbst gibt es Gewissheit

Zudem kündigt die Post an, in den nächsten vier Jahren über 100 Millionen Franken in Personal, die Modernisierung von Filialen und neue Formate zu investieren. Doch beisst sich das nicht mit dem Abbau der Post-Filialen? «Für uns ist es wichtig, dass wir genau in die Filialen investieren, die auch in fünf bis zehn Jahren noch da sein werden. Deshalb beisst sich das überhaupt nicht», so Baur. Welche Filialen im Aargau von der Schliessung betroffen sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. «In einem nächsten Schritt gehen wir von der Grösse und der Erreichbarkeit aus. Wir werden demnächst Gespräche mit den Gemeinden und Kantonen führen, mit dem Ziel, dass wir im Herbst die Umwandlungsstandorte definieren können», sagt Baur.

Das passiert mit den Angestellten

Laut Baur gibt es im geplanten Zeitraum mehr natürliche Abgänge, als die Post aufgrund der Mengen- und Filialen-Entwicklung abbauen muss. «Es sind rund 600 Leute, die wir weniger brauchen, aber es sind auch über 1300 Personen, die in Rente gehen werden. Wir haben also nicht das Problem, dass wir Angestellten kündigen, sondern wir müssen weniger Leute auf dem Markt suchen.»

Integrierte Post 

Im Aargau wurden schon viele Poststellen geschlossen. Sei es in Dürrenäsch oder in Beinwil am See. Der Gemeindeammann von Beinwil am See, Peter Lenzin, erzählt, was die Gemeinde für Erfahrungen mit der Poststelle im Volg schon gemacht hat: «Am Anfang haben wir uns auch gegen die Schliessung der Filiale gewehrt. Mittlerweile denke ich aber, dass sie breit akzeptiert ist. Sie hat zwar nicht mehr alle Angebote der Post, aber das Nötigste ist vorhanden». Dass der Volg länger geöffnet hat als die üblichen Postfilialen, sei sicher ein Vorteil, da die Angebote länger genutzt werden können. Der Nachteil sei, dass einzelne Angebote der Post im integrierten Laden nicht vorhanden sind und man eine andere Filiale aufsuchen muss. «Für den täglichen Bedarf ist es in Ordnung, es hat Vorteile und kleine Nachteile», so Lenzin. An den bisherigen Poststellen in den Läden ändert sich nichts.

Die Post verfügt heute über rund 800 eigen betriebene Poststellen und 1200 Poststellen mit Partnern. Das ergibt 2000 Poststellen in der Schweiz. Mit diesen 2000 Poststellen will der gelbe Riese auch in den nächsten Jahren weitermachen. Die Zahl der Partnerfilialen wird zunehmen und die Zahl der eigenen Filialen um 170 abnehmen.

veröffentlicht: 29. Mai 2024 15:58
aktualisiert: 29. Mai 2024 15:58
Quelle: ArgoviaToday

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