Mit den Sternenwochen 2023/24 unterstützt das Kinderhilfswerk Unicef Kinder und ihre Familien in den Slumquartieren der Grosstadt Khulna in Bangladesch. Dank der Hilfe sollen sie einen besseren Zugang zu sauberem Wasser und einem funktionierenden Abwassersystem bekommen.
Die kreativsten Sammelaktionen werden am 25. Mai mit dem «Sternenwochen-Award» ausgezeichnet. Aus dem Kanton Aargau sind gleich zwei Sammelaktionen dafür nominiert. Einer davon ist der neunjährige Robin Meyer aus Villmergen, welcher verschiedene Kräutersalben kreierte. Die dazu nötigen Pflanzen hatte er zuvor selber gesammelt, getrocknet, in Öl eingelegt und mit Bienenwachs verfeinert.
Routinier im Umgang mit Kräutern
Robin wurde zum ersten Mal auf die Sternenwochen aufmerksam, als seine Grossmutter ihm davon erzählte. Im Gespräch mit ArgoviaToday erklärt er: «Als ich erfuhr, dass es für arme Kinder ist, wollte ich unbedingt mitmachen.» Dass er etwas mit Kräutern machen würde, war für den naturverbundenen Aargauer klar. Kräuter habe er nämlich schon immer gerne gehabt, gewisse Bücher darüber habe er sogar auswendig gelernt. Die Salben des Primarschülers wirken ihm zufolge gegen Juckreiz, Schürfungen, Hautirritationen und gegen Schmerzen. Die Zeit und den Aufwand, welche der ganze Herstellungsprozess mit sich brachte, hat er gerne auf sich genommen. «Es macht mir sehr viel Spass, dafür habe ich immer Zeit», erzählt Robin.
Seine Kreationen und sein guter Wille kamen auch bei seinen Kundinnen und Kunden an. «Viele hatten grosse Freude, dass ich so etwas mache und haben mir deshalb etwas mehr gegeben», erzählt Robin. Dadurch konnte der Aargauer rund 400 Franken sammeln und spenden. Damit ist er mehr als zufrieden.
Für seinen Verkaufsstand lief Robins Produktion auf Hochtouren.
Dass er in der Kategorie Einzelkind für den Sternenwochen-Award nominiert ist, ehrt den jungen Freiämter sehr. Schliesslich sind es nur die Besten, die dafür infrage kommen. Unter Druck fühlt sich Robin deswegen aber nicht. «Ich würde es auch den anderen Kindern gönnen, wenn sie gewinnen würden», meint Robin. «Aber natürlich hoffe ich trotzdem, dass ich gewinne», fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. So oder so will Robin auch in Zukunft wieder bei den Sternenwochen mitmachen. Dafür hat er auch schon Ideen. «Ich habe mir vorgenommen, ‹Hustenzückerchen› aus Spitzwegerich herzustellen. Zudem will ich in den nächsten Jahren auch Hustensaft und Deodorant machen», erklärt der Nominierte.
Die zweite Nomination kommt aus Bünzen
Eine weitere kreative Sammelaktion führte die Familie Majoleth aus Bünzen durch. Die Initialzündung, bei den Sternenwochen mitzumachen, kam von den zwei Brüdern. Sie hatten im «Spick»-Heft davon gelesen und waren von der Aktion begeistert, schildert ihre Schwester Hannah Majoleth im Interview mit ArgoviaToday. Der Funke sei schnell auf den Rest der Familie übergesprungen und auch die Idee für das gemeinsame Projekt stand innert Kürze fest. «Wir haben einen sehr grossen Garten und wir hatten viele Kürbisse in diesem Jahr. Meine Mutter hat dann gefunden, dass wir diese doch dafür verwenden könnten», erzählt die 15-Jährige.
Gesagt – getan: Mit den Kürbissen aus dem eigenen Garten stellte die Familie Majoleth ihre eigene «Sternensuppe» her. Dazu buken sie Brote, Kuchen und boten Wienerli und Popcorn an, die sie an Bekannte, Freunde und Nachbarn verkauften. Insgesamt konnten die Majoleths rund 800 Franken spenden. «Damit sind wir sehr zufrieden. Wir waren ja schon mehrmals dabei, aber dieses Mal konnten wir am meisten Geld spenden», erzählt Hannah.
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Die Familie aus Bünzen ist nun für den Award in der Kategorie «Familie/Quartier» nominiert. Diese Tatsache beschreibt Hannah als: «Ein wirklich gutes Gefühl». Mitzumachen an sich ist für sie aber wichtiger, als mit einem Award ausgezeichnet zu werden. «Man kann so anderen helfen, die Hilfe brauchen und wir helfen sehr gerne», erklärt die 15-Jährige.
Die Sternenwochen Ceremony findet am 25. Mai ab 11 Uhr im Zürcher Schauspielhaus statt. Prominente Persönlichkeiten überreichen den Gewinnerinnen und Gewinnern den gelben Stern-Pokal. Der Anlass ist für alle Interessierten zugänglich und komplett kostenfrei.
