Aargau/Solothurn

Aargau: Betrüger-Paar bestellte 2000 Pakete auf falsche Namen

Dank Nachbarin gefasst

Betrüger-Paar bestellte 2000 Pakete auf falsche Namen

· Online seit 28.06.2024, 20:17 Uhr
Ein Ehepaar stand im Aargau erneut vor Gericht, weil es über 2000 Päckchen bestellt und nie bezahlt hatte. Über drei Jahre hinweg erfanden sie über 1000 Identitäten und bestellten Waren an fingierte Briefkästen. Dank einer aufmerksamen Nachbarin kam ihnen die Polizei auf die Schliche.

Quelle: Tele M1

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Kosmetikartikel, Kleider und Fischereizubehör. Mehr als 2000 Päckchen soll das Ehepaar bestellt und nie bezahlt haben. Darum standen sie zum zweiten Mal vor Gericht wegen gewerbsmässigem Betrug.

Staatsanwalt Peter Heuberger erklärte gegenüber Tele M1, wie die beiden vorgingen: «Sie haben im Internet geschaut, wo Wohnungen leer stehen könnten. Dann beschrifteten sie dort die Briefkästen mit einem fingierten Namen und bestellten die Ware dorthin. Später holten sie die  Pakete ab und entfernten den Zettel wieder vom Briefkasten.»

Über tausend Identitäten erfunden

So haben sie während drei Jahren immer wieder Päckchen bestellt und insgesamt über 1000 Identitäten erfunden. Die Sachen haben sie teilweise für sich behalten oder auch online weiterverkauft. Aufgeflogen ist das Ganze nur, weil einer Nachbarin der unbekannte Name an einem Briefkasten aufgefallen ist, obwohl dort niemand wohnt. Die Ware, die geliefert, aber nicht bezahlt wurde, hatte einen Wert von über 200'000 Franken.

Für die Online-Händler ist es schwierig, die Bestellungen nachzuverfolgen und die Schuldigen zu finden. Auch bei Brack.ch in Mägenwil kommen solche Betrugsversuche, trotz Sicherheitsmassnahmen, täglich vor. Mediensprecher Daniel Rei erklärte bei Tele M1: «Wir haben Massnahmen, mit denen wir Betrugsversuche erkennen und vereiteln. Beispielsweise die Bonitätsprüfung, wo wir bei verdächtigen Bestellungen auf Vorauskasse umstellen.»

Massnahmen gegen Betrug

Die Bonitätsprüfung hat das Betrügerpaar systematisch umgangen, indem die beiden immer neue Briefkästen suchten und neue Namen erfunden haben. Trotzdem will man den Kauf auf Rechnung bei Brack nicht abschaffen. «Wir vertrauen unseren Kundinnen und Kunden. Im Vergleich zu den mehreren tausend Bestellungen am Tag, die rechtmässig sind, liegen solche Betrugsversuche im Promillebereich», so Daniel Rei weiter.

Das Schlupfloch auszunutzen hat sich für das Paar jedenfalls nicht rentiert. Das Bezirksgericht Kulm verurteilt die 33-jährige Frau zu einer bedingten Haftstrafe von 21 Monaten. Ihr Mann, der schon seit mehr als einem Jahr wegen Betrug im Gefängnis ist, bekommt noch zusätzlich 18 Monate und eine Busse von 300 Franken.

(red.)

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veröffentlicht: 28. Juni 2024 20:17
aktualisiert: 28. Juni 2024 20:17
Quelle: ArgoviaToday

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