Die Stadt Baden unterstützt das christliche Sozialwerk Hope mit einer Spende von 8500 Franken, wie sie am Montag in einer Mitteilung schreibt. Bemerkenswert ist, dass die Spende aus den Erlösen des Recyclings von Metallen, Edelmetallen und Implantaten im Krematorium stammt. Bevor die Asche der Verstorbenen gemahlen wird, werden diese Gegenstände entfernt. «Weil das hochwertige Metalle sind wie beispielsweise künstliche Knie- und Hüftgelenke, gibt das hohe Beträge, die wir dadurch einnehmen», erklärt Thomas Stirnemann, Geschäftsführer des Krematoriums der Region Baden, gegenüber Radio Argovia.
Diese Praxis erfolgt in Übereinstimmung mit dem Verhaltenskodex des Schweizerischen Verbandes für Feuerbestattungen (SVFB), wobei nach der Kremation nur die Materialien entfernt werden, die das Mahlwerk beschädigen könnten. «Schmuck oder Goldzähne belassen wir in der Asche und geben diese den Angehörigen.» In den meisten Fällen wird der Schmuck zudem bereits vor der Verbrennung den Angehörigen zurückgegeben.
Die entnommenen Metalle werden gesammelt, zweimal im Jahr abgeholt und recycelt. Das Krematorium hat das Recht, den Ertrag aus dem Recycling für eigene Zwecke zu verwenden, sofern die Angehörigen nicht ausdrücklich die Rückgabe der Implantate und Metalle verlangen. «In den letzten Jahren hat die Menge solcher Materialien zugenommen», so Stirnemann. «Es scheint, dass es kaum mehr Kremationen ohne irgendwelche Metalle gibt, die herausgenommen werden müssen.»
Fünf weitere gemeinnützige Projekte dürfen sich freuen
Neben der Stadt Baden ist das Krematorium der Region Baden auch für die Gemeinden Ennetbaden, Neuenhof, Wettingen, Windisch und Würenlos zuständig. Zusammen entstand aus dem Recycling ein Gesamtgewinn von über 75'000 Franken. Zweidrittel der Summe dürfen die Verbandsgemeinden für gemeinnützige Spenden nutzen. Dies unter dem Kredo: «Aus etwas Altem entsteht etwas Neues», erklärt Thomas Stirnemann. Die Stadt Baden stellt dieses Geld eben dem christlichen Sozialwerk Hope zur Verfügung. Was die anderen Gemeinden mit ihren Spendengeldern machen, ist bisher nicht bekannt.
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Hope-Geschäftsführerin Deborah Schenker zeigte sich hocherfreut über die Zuwendung. «Dass die Stadt Baden uns unterstützt, wenn wird es so dringend brauchen, ist für uns sehr wertvoll und ein Zeichen, dass sie hinter unserer Arbeit stehen.» Woher das Krematorium die Spendensumme hernimmt, das hat auch sie zuerst erstaunt. «Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt!» Dennoch unterstützt sie die Idee: «Der Gedanke, dass man etwas zurückgeben kann, das dem Gemeinwohl zugutekommt, ist eigentlich genial. Auch wenn er im ersten Moment schon etwas makaber klingt.»
Das christliche Sozialwerk Hope in Baden setzt sich für sozial benachteiligte Menschen der Region Baden ein und bietet günstige – und kostenlose – Speisen für Armutsbetroffene an.
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