Das Badener Traditionsbier «Müller Bräu» soll künftig in Schaffhausen gebraut werden. Eine unumgängliche Entscheidung, wie Felix Meier, Geschäftsführer von Müllerbräu, gegenüber Radio Argovia erklärt: «Die Logistikinvestition in der Mitte einer Stadt ist extrem schwierig bis unmöglich, es macht auch ökologisch überhaupt keinen Sinn. Deshalb haben wir entschieden, die Logistik ganz auszulagern.»
Ein Badener Bier gebraut in Schaffhausen – geht das?
Meier macht sich keine Sorgen um einen Identitätsverlust der Traditionsbrauerei. Das Bier werde zwar neu in Schaffhausen gebraut, am Geschmack ändere dies aber nichts: «Es gibt eine klare Lizenzvereinbarung mit der Brauerei Falken in Schaffhausen. Die Brauerei wird basierend auf den Rezepturen, die wir haben, das Müller-Bier in Zukunft dort produzieren.»
Auch für die Mitarbeitenden am Standort Baden gibt es laut Meier keinen Grund zur Sorge. Für den Familienbetrieb stehe das Personal und dessen Zukunft an oberster Stelle: «Wir werden jedem einzelnen Mitarbeiter eine Lösung vorschlagen. Die Logistik von SchüWo wird Mitarbeitende übernehmen und auch die Brauerei Falken, beispielsweise in den Bereichen Verkauf und Marketing. Einige Leute werden wir auch in Baden selber behalten, für die Weiterentwicklung von Müller Bräu Baden. Wir werden für alle eine Lösung finden!»
Badener Brautradition bleibt in anderer Form bestehen
Die Müller Brauerei investiert in Baden nun all ihre Mittel in die Planung einer Gasthausbrauerei. Diese soll wenn möglich bereits im Oktober 2022 eröffnen können. In der neuen Gasthausbrauerei werden künftig verschiedene Müller Bräu-Spezialitäten gebraut, die direkt vor Ort konsumiert oder im inkludierten Shop gekauft werden können. Laut Meier geht die Badener Brautradition so trotz der Teil-Auslagerung nicht verloren: «Wir verlassen unsere Brautradition in Baden nicht – im Gegenteil! Wir gehen «back to the roots» – zu einer Gasthofbrauerei.»
Wie das genaue Konzept für die Gasthofbrauerei aussehen soll und wie Müller Bräu in Zukunft mit dem Biergarten Baden zusammenarbeiten wird, respektive wie dort die Besitzverhältnisse geregelt sein werden, ist noch offen.
