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Modeschau fürs Körpergefühl am Kantonsspital Baden

Kantonsspital Baden

Modeschau fürs Körpergefühl: Brustkrebspatientinnen präsentieren Bademode und Dessous

· Online seit 29.05.2024, 14:45 Uhr
Im Kantonsspital Baden (KSB) findet im Juni eine ganz besondere Modeschau statt: Brustkrebspatientinnen präsentieren Badekleider und Dessous. Den betroffenen Frauen soll damit aufgezeigt werden, dass sie sich trotz der Diagnose Brustkrebs weiblich kleiden und in der Öffentlichkeit sicher auftreten können.
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«Egal, welche Therapie oder Operation eine Frau mit Brustkrebs machen muss: neben der psychischen Belastung geht es häufig auch um eine körperliche Veränderung», sagt Cornelia Leo, Leiterin des Brustzentrums Aargau, einer Kooperation zwischen dem KSB und dem Spital Muri. «Um sich nach einer Brustkrebserkrankung wieder wohl in seiner Haut zu fühlen, braucht es Zeit. In diesem Prozess wollen wir unsere Patientinnen eng begleiten.»

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Um Ängste abzubauen und um Frauen aufzuzeigen, dass man trotz Brustkrebs passende und schöne Bademode und Dessous tragen kann, organisiert das Brustzentrum Aargau am 12. Juni zusammen mit dem Modelabel Amoena eine Modeschau. Der Anlass wird bereits zum dritten Mal durchgeführt, die Rückmeldungen seien bisher durchwegs positiv gewesen, teilen die Verantwortlichen des KSB mit.

Betroffene sollen sich im Alltag wieder wohlfühlen

«Unsere Models sind Frauen, die den Brustkrebs überwunden haben und nun anderen Betroffenen Mut machen wollen, sich weiblich zu kleiden», sagt Bea Kiener, Verkaufsleiterin von Amoena, die Brustprothesen sowie Wäsche und Bademode für Frauen herstellt, die an der Brust operiert wurden. Die Mode solle betroffenen Frauen ein Stück Lebensqualität und Lebensfreude zurückbringen, erklärt Kiener. Sie sollen sich im Alltag wieder sicher und wohlfühlen.

Statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau an Brustkrebs. Die meisten im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, in zwanzig Prozent der Fälle sind allerdings auch Frauen unter 50 Jahren betroffen. Die Diagnose Brustkrebs ist heutzutage kein Todesurteil mehr, die Chancen auf vollständige Genesung sind hoch – insbesondere auch dank der Früherkennung.

Rund 70 bis 80 Prozent der Brustkrebspatientinnen können so operiert werden, dass die Brüste erhalten bleiben. Aber Operationsnarben oder Grössendifferenzen zwischen den Brüsten können für ein neues Körpergefühl sorgen, mit dem die Frauen erst leben lernen müssen.

Badibesuch als Herausforderung

«Viele Frauen haben nach einer Brust-OP zunächst Hemmungen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ein simpler Badibesuch kann eine grosse mentale Herausforderung darstellen», fügt Leo an. Die Modeschau am KSB verfolge deshalb das Ziel, dass Betroffene wieder ein gutes Körpergefühl bekommen und dass ihnen den Weg zurück in den Alltag geebnet wird.

(red.)

veröffentlicht: 29. Mai 2024 14:45
aktualisiert: 29. Mai 2024 14:45
Quelle: ArgoviaToday

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