Nachbarn beschweren sich wegen Rauch: Bäckerei in Möhlin stellt Holzofen-Produktion ein

Rauch im Schlafzimmer und im ganzen Haus – Anwohnende sind wegen der Bäckerei Aukofer in Möhlin genervt. Immer wieder müssten sie ihre Kleider waschen, weil sie nach Rauch stinken, im schlimmsten Fall könne man im Schlafzimmer kaum mehr atmen und erst gar nicht schlafen, berichten sie gegenüber Tele M1.

Die Bäckerei erhält seit rund zwei Jahren Reklamationen deswegen, berichtet Marc Aukofer, Geschäftsführer der Bäckerei. Sie kämen vor allem von Menschen, die im weiteren Umkreis wohnen würden. «Wir feuern den Holzofen jede Nacht etwa um Mitternacht ein, damit er bis 4 oder 5 Uhr bereit ist, um das Brot reinzuschieben.»

Gemeinde veranlasste offizielle Messung

Irgendwann seien Beschwerdebriefe gekommen, kurz darauf wurde auch die Gemeinde informiert. Gemeinsam mit Ofenbauer, Holzlieferant und Gemeinde habe man versucht, eine Lösung zu finden. Doch die Briefe häuften sich weiter an. Also veranlasste die Gemeinde eine offizielle Messung. Diese ergab: «Es ist an und für sich in Ordnung. Es sind die ersten fünf Minuten, wenn man angezündet hat und es eine grosse Rauchentwicklung gibt, in denen die Emissionen überschritten werden», erklärt Aukofer.

Nach den Zivilklagen gibt die Bäckerei auf

Also gab die Gemeinde der Bäckerei eine Frist von fünf Jahren, in denen sie Massnahmen ergreifen soll. Allerdings konnten schon die Spezialisten keine Lösung finden. «Wir haben keine Kraft mehr», sagt Aukofer. Zumal nun auch Zivilklagen eingegangen sind. Deshalb wird am 31. August das letzte Holzofenbrot gebacken. «Es ist schade, das war eine Herzensangelegenheit meines Vaters, der das vor 40 Jahren aufgebaut hat.» Das Brot sei weit herum bekannt.

Neues Brot ist schon geplant

In wenigen Tagen ist das Aushängeschild Vergangenheit. Manche Kundinnen und Kunden sind enttäuscht, dass die Produktion eingestellt wird. «Ich finde es schade, viele Menschen haben es sehr gerne und kommen extra vorbei, um dieses Brot zu kaufen», sagt eine Kundin. Für sie hat Aukofer immerhin einen Lichtblick: Ab dem 1. September soll ein neues Brot lanciert werden, das statt im Holzofen auf Schamottsteinen gebacken wird und ähnlich schmecke.