Aargau/Solothurn

Fusion von Mitte und GLP? Das sagen die Aargauer Sektionen dazu

Politische Hochzeit

Fusion von Mitte und GLP? Das sagen die Aargauer Sektionen dazu

· Online seit 27.07.2024, 04:00 Uhr
Ein politisches Schwergewicht gäbe es, wenn die Grünliberalen (GLP) mit der Mitte zusammenspannen würden. Die Fusionspartei wäre mit rund 20 Prozent Wähleranteil grösser als die SP und somit zweitstärkste Kraft in der Schweiz. Aktuell wird dieses Vorgehen diskutiert.
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Der allgemeine Tenor zur Frage, ob die Mitte mit der GLP fusionieren soll, lautet: Die Kirche im Dorf lassen. Derzeit handelt es sich lediglich um eine Vorsondierung. In einer Umfrage will die Mitte Schweiz bei ihrer Basis den Puls fühlen, ob eine Fusion mit der GLP grundsätzlich denkbar wäre.

Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen

Die Idee ist politisch brisant und hat in den vergangenen Tagen zu grosser medialer Aufmerksamkeit geführt. Was sagen die Aargauer Sektionen zu der Fusionierungsidee? Man arbeite gut mit der GLP zusammen, sagt Karin Koch Wick, Co-Präsidentin von der Mitte Aargau, gegenüber Radio Argovia. Man habe teilweise politische Gemeinsamkeiten. «Es gibt durchaus Schnittmengen bei den Mitte-Themen, wie im Sozialbereich, Gesundheitswesen oder in der Bildung.» Dort seien man oft auf der gleichen Linie und stimme auch gemeinsam im Grossen Rat.

Allerdings gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den beiden Parteien. «Es ist schon so, dass die GLP bei grünen Themen mehr auf deren Linie ist als die Mitte. Und geht es um eine liberale Wirtschaftspolitik stehen sie der FDP näher als wir», so Karin Koch Wick. Im Gespräch betont die Co-Präsidentin der Aargauer Mitte, sie sei grundsätzlich neutral bei der Frage eingestellt, ob eine Fusion denkbar wäre.

GLP zeigt sich zurückhaltend

Für eine Fusion braucht es jedoch zwei Parteien. Auf nationaler Ebene zeigt sich die GLP ob der Idee bislang sehr zurückhaltend. Auch Philipp Kühni, Präsident der Aargauer GLP, sagt, dass man im Aargau sehr gut mit der MItte zusammenarbeite, aber: «Am Ende sind wir eine eigene Partei mit einem eigenen Programm.» Es gebe durchaus relevante Differenzen. «Einen grossen Unterschied zur Mitte haben wir vor allem bei der Landwirtschaftspolitik», erklärt Kühni. Auch in der Europapolitik habe man das Heu nicht immer auf derselben Bühne. Darum ist für den GLP-Präsidenten klar: «Zum aktuellen Zeitpunkt sehe ich keinen Grund für eine Fusion. Dazu sehe ich auch keinen konkreten Nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das nicht irgendwann ändern kann.»

Die Umfrage, ob sich die Mitte-Basis eine Fusion mit der GLP vorstellen kann, läuft noch gut zwei Wochen. Erst dann wird sich zeigen, ob aus der Vorsondierung mehr werden könne.

(red.)

veröffentlicht: 27. Juli 2024 04:00
aktualisiert: 27. Juli 2024 04:00
Quelle: ArgoviaToday

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