Aargau/Solothurn

Obermumpf diskutiert über die Zukunft des Volg

Der Tenor ist klar

Obermumpf: 150 Interessierte diskutieren über die Zukunft des Dorfladens

· Online seit 26.06.2024, 06:45 Uhr
Der Dorfladen in Obermumpf steht vor einer unsicheren Zukunft: Weil der Laden seit Jahren rote Zahlen schreibt, denkt die Betreiberin Volg offen über ein Ende nach. Der Gemeinderat hat nun an einem Infoanlass den Puls der Bevölkerung gefühlt.
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Der Dorfladen in Obermumpf schreibt seit Jahren rote Zahlen. Mit einem Umsatz von jährlich deutlich unter einer Million Franken gehört er zu den umsatzmässig kleinsten Läden im Volg-Filialnetz. «Der Laden ist seit Jahren im fünfstelligen Bereich defizitär», sagte Tamara Scheibli, Leiterin Kommunikation der Volg Konsumwaren AG, vergangene Woche. Und liess durchblicken, dass die Zukunft des Ladens auch angesichts anstehender Investitionen gefährdet ist.  

Am Montagabend nun fand in Obermumpf eine vom Gemeinderat organisierte Informationsveranstaltung statt. Ziel: abklären, welche Bedeutung der Laden für die Bevölkerung hat – und mögliche Lösungsansätze finden, wie er gerettet werden könnte.

Grosses Interesse an Informationsanlass

Das Interesse war dabei riesig: Rund 150 Personen fanden sich in der Turnhalle ein, um über die Zukunft des Ladens zu diskutieren. Die Gemeinde hatte mit rund 100 Interessierten gerechnet, kurzfristig mussten noch zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen werden. «Wir wurden positiv überrascht. Allein diese Anzahl Interessierter zeigt, welch grosse Bedeutung der Laden für die Bevölkerung hat», sagt Gemeindeschreiber Reto Hofer. «Er ist den Menschen alles andere als gleichgültig.»

Der Tenor unter den anwesenden Obermumpferinnen und Obermumpfern war denn auch klar: Der Dorfladen soll erhalten bleiben. Das zeigte eine entsprechende Umfrage vor Ort. Wie genau das Weiterbestehen des Ladens allerdings gesichert werden soll, darüber gingen die Meinungen unter den Anwesenden auseinander. «Es wurden unterschiedliche Möglichkeiten aufgeworfen und diskutiert», sagt Hofer. Ein Genossenschaftsmodell etwa oder auch eine jährliche finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde.

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Ein Entscheid, wie genau es weitergehen soll, ist an der Veranstaltung am Montagabend noch nicht gefallen. Der Gemeinderat nimmt die verschiedenen Ideen und Voten nun mit und wird das Thema Dorfladen an seiner nächsten Sitzung kommende Woche besprechen sowie das weitere Vorgehen festlegen. «Im Raum steht etwa, dass eine Arbeitsgruppe gegründet wird, die sich vertieft mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzt», sagt Hofer.

Andere Dörfer könnten ein Vorbild sein

Bei der Lösungsfindung will sich der Gemeinderat auch mit Ideen aus anderen Dörfern mit ähnlich gelagertem Problem befassen. Etwa mit dem Kaister Ortsteil Ittenthal, wo sich seit rund 20 Jahren eine Genossenschaft um den Dorfladen kümmert, seit vergangenem Jahr mit finanzieller Unterstützung durch die Gemeinde.

Bis wann in Obermumpf ein Entscheid fällt, ist noch offen. Klar ist aber immerhin: Der Dorfladen soll möglichst noch so lange offenbleiben, bis seine Zukunft geklärt ist. «Wir sind bestrebt, den Laden weiterzubetreiben, bis die weitere Entwicklung geklärt ist», sagte Scheibli.

Wobei im Laden dringende Investitionen anstehen: Die Kälteanlagen etwa sind über 20 Jahre alt und müssen erneuert werden – Gleiches gilt für das gesamte Ladenlokal, das umfassend renoviert werden muss.

(Aargauer Zeitung / Nadine Böni)

veröffentlicht: 26. Juni 2024 06:45
aktualisiert: 26. Juni 2024 06:45
Quelle: ArgoviaToday

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