Aargau/Solothurn

Rekordzahlen in Geburtenabteilungen im Aargau

Geburtenrekord im Aargau

«Baby first»: Darum sorgt die Pandemie für einen Babyboom

01.01.2022, 17:25 Uhr
· Online seit 01.01.2022, 17:11 Uhr
Im letzten Jahr erblickten im Kantonsspital Baden und in der Hirslanden Klinik Aarau so viele Babys wie noch nie das Licht der Welt. Ein möglicher Grund: die Pandemie.
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Im letzten Jahr hatten die Störche wohl viel zu tun: Mit 1841 Babys erzielte das Kantonsspital Baden (KSB) einen neuen Geburtenrekord, das schrieb das Spital in einer Mitteilung. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 12 Prozent mehr Storchenlieferungen. Noch nie seit der Eröffnung des Spitals im Jahre 1978 wurden so viele Geburten verzeichnet.

Auch die Hirslanden Klinik Aarau erreichte mit 825 Babys einen neuen Geburtenrekord. Die Geburtenentwicklung zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um zehn Prozent, schreibt die Aarauer Klinik. In Solothurner Spitälern sehen die Geburtenzahlen mit 1664 Babys ähnlich wie im Vorjahr aus. Der Trend von hohen Geburtenzahlen auf den Geburtenabteilungen bleibe somit bestehen, so die Solothurner Spitäler.

Pandemiebedingte Planänderungen

«Vergleicht man die Geburtenzahlen bei grossen Pandemien des 20. und 21. Jahrhunderts, so kristallisiert sich ein Muster heraus: Mehrere Monate nach dem Ausbruch der Pandemie nehmen die Geburtenzahlen jeweils ab», erklärt Professor Leonhard Schäffer, Leiter der KSB-Geburtsabteilung, wie das Spital mitteilt. Sowohl bei der Spanischen Grippe (1918-1920) in Europa als auch bei Ebola- oder Zika-Epidemien in Afrika (2015) respektive Brasilien (2016) gingen die Geburtenzahlen um bis zu zwanzig Prozent zurück.

«Etwa anderthalb bis zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie haben die Geburtenzahlen dann wieder überproportional zugenommen. Eine ähnliche Entwicklung manifestiert sich nun offenbar auch bei Corona – zumindest, wenn man die Geburtenentwicklung im KSB als Massstab nimmt», sagt Schäffer.

«Baby first»: Geburtenboom dauert wohl noch an

Aufgrund der Schwangerschaftssprechstunden kann man davon ausgehen, dass der Babyboom in den kommenden Monaten andauern wird, schreibt das KSB. «Wir stellen fest, dass viele Paare ihre Familienplanung an die Situation angepasst haben», sagt Marianne Bauer, die leitende Hebamme am KSB. Sie verdeutlicht das mit folgendem Beispiel: «Nahmen sich viele Paare früher oft vor, zuerst die grosse weite Welt zu bereisen, ehe sie die Familienplanung in Angriff nahmen, so setzen sie nun die Prioritäten anders: Baby first.»

(zoe)

veröffentlicht: 1. Januar 2022 17:11
aktualisiert: 1. Januar 2022 17:25
Quelle: ArgoviaToday

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