So ist die Hochwasserlage im Aargau

Noch bis Mittwoch sind recht ergiebige Niederschläge zu erwarten, damit dürften die Pegelstände im Aargau weiter steigen. Aktuell gilt gemäss Bund für den Rhein die Gefahrenstufe 3 von 5. Das bedeutet: Erhebliche Gefahr. Und zwar fliesst die Aare bei Koblenz in den Rhein und die Ergolzmündung ist in Kaiseraugst. Daher gilt für den Abschnitt Gefahrenstufe 3.

Seit Dienstag gilt auch für die Limmat Gefahrenstufe 3. Der Bund warnt vor erheblicher Hochwassergefahr vom Zürichsee bis in die Mündung Aare. Am Dienstagmittag wurde auch die Gefahrenstufe an der Aare erhöht. Neu gilt auch hier erhebliche Gefahr. Die Reuss liegt aktuell noch bei Stufe 2, also mässige Gefahr.

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Brugg und Windisch mit Schutzmassnahmen

Darüber hinaus hat sich Brugg schon gewappnet. So wurden am Montag Beaver-Schläuche errichtet, die Überschwemmungen eindämmen sollen. Marcel Biland, Chef des Regionalen Führungsorgans (RFO) Brugg, erklärte gegenüber Tele M1, dass Spitzen-Durchflussmengen von über 1000 Kubikmeter pro Sekunde erwartet werden.

«Es ist so eingetreten, wie wir erwartet haben», sagt Tobias Meier, Fachspezialist Katastrophenvorsorge, am Dienstag zu ArgoviaToday. «Es ist gut, dass wir in Brugg den mobilen Hochwasserschutz eingerichtet haben. Dort hat es Abflüsse von bis 900 Kubikmetern pro Sekunde gegeben. Laut unseren Prognosen wird es noch etwas mehr. Jedoch sind wir mit unseren Prognosen vorsichtig und stehen im Austausch mit den Spezialisten der Abteilung Landschaft und Gewässer.» Dazu werde die Reuss in Mellingen oder der Rhein in Wallbach beobachtet. Die Lage sei aber aktuell nicht kritisch, so Meier.

Auch Windisch nimmt Schutzmassnahmen vor. So hat die Feuerwehr Windisch-Habsburg-Hausen ein Dammbalkensystem in Unterwindisch aufgebaut, wie sie auf Facebook schreibt. Dazu musste auch die Fussgängerbrücke nach Gebenstorf gesperrt werden.

Rhein bei Basel für die Schifffahrt gesperrt

Der Rheinpegel überschritt am Dienstagmorgen an der Messstation Rheinhalle die Hochwassermarke IIa von 820 Zentimetern, wie der Pegelstandanzeige auf der Website der Schweizerischen Rheinhäfen zu entnehmen war. Das hatte die Sperrung der Schifffahrt zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs in Frankreich zur Folge. Gemäss Prognosen des Bundesamts für Umwelt (Bafu) dürfte die Sperrung mindestens bis am Donnerstagabend andauern.

Prognose für Weihnachten?

Die Lage im Aargau werde weiterhin beobachtet, erklärt Meier. «Die Niederschläge tragen dazu bei, dass wir die Gewässer im Aargau in den nächsten zwei Tagen im Auge haben. Mit Entspannung rechnen wir erst gegen das Wochenende. Bis dahin gehen die Niederschläge zurück.»

Wie es in der Vorweihnachtswoche aussieht, kann Meier noch nicht sagen. «Wir müssen berücksichtigen, dass der Boden aktuell gesättigt ist und daher können wir in Hinblick auf weitere Niederschläge noch nicht locker reagieren.»