Statt 35 Rappen kostet Backpulver bei Coop neu 15 Rappen mehr. Was auf den ersten Blick nicht nach viel klingt, wirkt in der prozentualen Rechnung plötzlich ganz anders. Die 15 Rappen machen einen Anstieg von über 40 Prozent aus. Bei anderen Produkten fällt die Preiserhöhung sogar noch deutlicher aus.
Als Grund für den Preisanstieg bei den Produkten nennen die Anbietenden die höheren Importpreise. Wie «KTipp» schreibt, entspricht die Teuerung für die Endkonsumierenden lange nicht dem Anstieg, der den Detailhändlern beim Import der Waren aufgezwungen wird.
Kunden zahlen fünfmal mehr
Beim erwähnten Backpulver beispielsweise stieg der Importpreis um lediglich 7,2 Prozent – weniger als drei Rappen. Wieso sollen Konsumentinnen und Konsumenten aber gleich fünf mal so viel drauf zahlen? Das Konsumentenmagazin veröffentlicht eine Liste von 36 Produkten mitsamt der effektiven Teuerung für Käuferinnen und Käufer wie auch für die Importierenden.
Transport und Verpackungen werden teurer
Nicht nur Heizöl und Backpulver wurden massiv teurer, auch weitere Alltagsprodukte wie Spaghetti kosten mittlerweile bis zu einem Drittel mehr. Wie die Migros gegenüber «20 Minuten» erklärte, sei beispielsweise der Preis für Hartweizen um rund 80 Prozent gestiegen. Dazu kämen ebenfalls höhere Kosten für Verpackungen und Transport.
Viele tägliche Güter werden für Konsument:innen teurer - Begründung #UkraineKrieg oder #coronapandemie. Wieviel aber zahlen Produzenten und Importeure selbst für die Rohwaren? Resultat #Kitpp Recherche: Die meisten Preiserhöhungen sind ungerechtfertigt.⬇️https://t.co/ih4XDIiWZY pic.twitter.com/vGiJFZGujg
— Marc Meschenmoser (@MMeschenmoser) May 4, 2022
Unumgängliche Preiserhöhungen
Galaxus verteidigt sich auf Anfrage von 20 Minuten auch mit den gestiegenen Kosten für die Lagerung der Ware. Obwohl der Einkauf von zum Beispiel Weingläsern sich nur um 2,4 Prozent erhöht hat, schlägt die Firma für den Endkonsumenten 70,6 Prozent drauf. Die Weissweingläser von Villeroy & Boch kosteten bei Galaxus im Januar noch 18.70 Franken. Im Mai liegt der Preis bei stolzen 31.90 Franken. Unfaire Abzocke oder logische Konsequenz der aktuellen Situation? Klar ist, Kundinnen und Kunden werden künftig den Gürtel enger schnallen müssen.
(roa)