Schweiz

Feuerwerk: So wird der 1. August erträglicher für dein Tier

Zäune ums Feuer und Böller-Verzicht

So wird der 1. August erträglicher für dein Tier

28.07.2024, 15:11 Uhr
· Online seit 28.07.2024, 15:07 Uhr
Uns Menschen freuen die bunten Feuerwerke zum 1. August – für die Tierwelt bedeuten sie allerdings Stress. Dabei lässt sich die Knallerei mit wenigen Kniffen für Haus- und Wildtiere deutlich erträglicher gestalten.
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Die Feuerwerke zum Nationalfeiertag setzen viele Haustiere und auch Wildtiere unter Stress. Zudem verbrennen jährlich Zehntausende Kleinlebewesen wie Igel, Mäuse oder Insekten in den aufgeschichteten Holzhaufen für die 1. August-Feuer. Einige Tipps zum Tierschutz.

Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Der Tierschutz rät Frauchen oder Herrchen, knallerfreie Zonen einzurichten. Denn Tiere reagieren besonders sensibel auf Geräusche. Der plötzlich auftretende, ungewohnte Lärm - und häufig auch schon Tage davor - versetzt sie in Angst und Schrecken. Es kann auch zu Gehörschäden kommen.

Fenster, Türen und möglichst auch die Rollos in der Wohnung sollten auch tagsüber geschlossen sein, damit der Lärm und die Lichtblitze gedämpft werden. Eine Geräuschkulisse von Fernseher oder Radio kann ebenfalls helfen, Aussengeräusche zu überdecken.

Halter von Kleintieren und Vögeln sollten Gehege und Volieren in einem möglichst ruhigen Raum und mit einiger Entfernung zum Fenster unterbringen und sie mit einem Tuch abdecken. Aussengehege sollten abgeschirmt und gegen Feuerwerkskörper gesichert sein.

Vorsicht vor verfrühten Krachern

Tierhalter sollten bereits einige Tage vor dem 1. August Hunde in bewohnten Gebieten nur noch angeleint ausführen, denn verfrühte Kracher könnten sie in panischem Schrecken davonlaufen lassen. Unfälle, verursacht durch das verstörte Tier, sind oft die Folge.

Lärm kann auf den Magen schlagen

Auch bei Vierbeinern kann Angst auf den Magen schlagen oder Überreaktionen auslösen. Konsequente Nahrungsverweigerung, Durchfall, heftiges Zittern oder unaufhörliches Jaulen sind typische Anzeichen. Wer diese «Feuerwerksneurose» bei seinem Hund schon einmal beobachtete, sollte ihn einige Tage vor dem 1. August einem Tierarzt vorstellen. Dieser kann Beruhigungstabletten oder -tropfen verordnen, welche die Folgen solcher Angstzustände mildern. Oft hilft es aber schon, wenn ein vertrauter Mensch am Nationalfeiertag bei dem Tier bleibt.

Rücksicht auf Wild- und Bauernhoftiere

Nicht nur für Haustiere, auch für Wildtiere in Wald und Flur sowie auf Bauernhöfen ist der Krach ein Stressfaktor. Bei Pferden auf der Weide etwa besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen. Deshalb raten Experten, am Waldrand, in Vogelschutzgebieten, auf Waldlichtungen oder in Parkanlagen in der Nähe von Höfen ebenfalls auf Feuerwerk zu verzichten.

Untersuchungen zu Langzeiteffekten des Feuerwerks auf Wildgänse zeigen, dass die Vögel mit Angst und Panik reagieren, von ihren Schlafgewässern auffliegen und sich in teils hunderte Kilometer langen Flügen in weniger besiedelte Gebiete zurückziehen. Auch Tage danach fanden die Gänse nicht zu ihrem normalen Verhalten zurück. Zumindest in strengen Wintern könnte sich dies den Forschern zufolge auf ihre Überlebenschancen auswirken.

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Schutz vor Verbrennungstod

Der Schweizer Tierschutz rät bei kleineren 1.-August-Feuern, das gesammelte Holz erst am Tage des Abbrennens auf- oder zumindest umzuschichten. Sobald eine Nacht dazwischenliegt, können sich nachtaktive Tiere darin verkriechen. Sie lassen sich anschliessend weder durch Lärm noch durch Stochern verscheuchen.

Bei grossen Holzhaufen raten die Experten, einen Schutzzaun rundherum zu errichten. Für grosse Feuer werden die Holzhaufen oft über mehrere Wochen im Voraus aufgeschichtet und können nicht einfach umgeschichtet werden. Der Zaun verhindert, dass sich Tiere im Haufen verstecken. Ein Schutzzaun ist schnell aufgestellt und wird erst ein bis zwei Stunden vor dem Abbrennen entfernt.

(sda/red.)

veröffentlicht: 28. Juli 2024 15:07
aktualisiert: 28. Juli 2024 15:11
Quelle: FM1Today

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