Die Schweizer Gesundheitsbehörden stellen fest: Frauen in gebärfähigem Alter sind gegenüber der Corona-Impfung des Öfteren skeptisch, weil sie befürchten, anschliessend unfruchtbar zu werden, schreibt die Sonntagszeitung. Es würden zahlreiche Falschinformationen kursieren, beispielsweise, dass Frauen nach einer sogenannten RNA-Impfung nicht mehr schwanger werden können.
Frauen bekamen auch nach Corona-Impfung Kinder
Gemäss Masha Maria Foursova vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt es beispielsweise eine Abhandlung eines ehemaligen Pfizer-Managers. Darin wird die These aufgestellt, dass die von der Impfung erzeugten Antikörper sich bei einer späteren Schwangerschaft gegen die Plazenta richten. Das führe schliesslich zu Unfruchtbarkeit. Beweise dafür werden in dieser Abhandlung keine erbracht.
Verschiedene Wissenschaftler versuchen seit Wochen, die Unfruchtbarkeitsthese aus der Welt zu schaffen. Wegen der Impfung unfruchtbar zu werden sei unmöglich, da die Immunreaktion der Impfung sehr Corona-spezifisch sei. Eine Reaktion mit der Plazenta sei deshalb ausgeschlossen, argumentieren mehrere Wissenschaftler. Als weiteren Beweis werden Frauen genannt, die trotz Impfung problemlos Kinder bekommen konnten. Während der Zulassungsstudie der Impfstoffentwickler Pfizer/Biontech sind 23 Teilnehmerinnen auch nach einer Corona-Impfung schwanger geworden.
BAG lanciert Kampagne speziell für Frauen
Ausserdem müssten es demnach auch zuvor an Corona erkrankte Frauen Probleme haben, schwanger zu werden, weil sie dieselben Antikörper wie nach einer Impfung im Blut haben. In den USA wurden innerhalb einer einzigen Studie zwischen März 2020 und März 2021 knapp 14'000 Babys von Müttern geboren, die zuvor Corona hatten.
Um die Frauen in der Schweiz zu diesem Thema besser aufzuklären, lanciert das BAG nun eine neue Kampagne, speziell auf Frauen ausgerichtet, schreibt die Sonntagszeitung. Dabei wollen die Behörden den verunsicherten Frauen nicht nur mit Faktenblättern die Angst nehmen, geplant ist auch, sie mit Videos, Porträts und Erfahrungsberichten auf der emotionalen Ebene abzuholen.
(red.)