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«AG 55»: Das steckt hinter der Faszination für tiefe Kennzeichen

«ZG 82» oder «AG 55»

«Plate Spotter»: Deshalb faszinieren tiefe Auto-Kennzeichen

· Online seit 22.11.2022, 07:18 Uhr
Letzte Woche haben sogenannte «Plate Spotter» in Bern für das Kennzeichen «BE 1» tief in die Tasche gegriffen. Auch im Argovialand sind tiefe Nummernschilder im Umlauf – und sorgen immer wieder für spektakuläre Auktionen.
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Das tiefste Berner Autokennzeichen hat am Mittwoch seinen Besitzer gewechselt. Das erste Mal seit rund 70 Jahren ist «BE 1» nicht mehr im Besitz des lokalen Unternehmens von Nova Taxi. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart – er liegt wohl zwischen 170'000 und 200'000 Franken.

«AG 55» ist eines der teuersten Schweizer Kontrollschildern

Aber auch im Aargau wird für spezelle Nummernschilder viel Geld investiert. «AG 55» ist das teuerste Nummernschild, das beim Aargauer Strassenverkehrsamt bisher über den Tisch gewandert ist. Das Nummernschild wurde im September 2021 für saftige 132'400 Franken verkauft. Gemäss «auktion-ch» ist es somit auf Platz zehn der teuersten Schweizer Nummernschilder. Es wurde kurz nach der Auktion in Baden an einem schwarzen Porsche gesichtet.

Eine noch viel höhere Summe löste das Schild «ZG 10». Es ging im Frühjahr 2018 für 233'000 Franken weg und erzielte damit Schweizer Rekord. Und in Zürich wurde das Nummernschild «ZH 100» für 226'000 Franken versteigert.

«Plate Spotter» spienzeln auf tiefe Nummernschilder

Wer nimmt so viel Geld für ein Kennzeichen in die Hand? Die Käuferinnen und Käufer wollen oft nicht an die Öffentlichkeit. Etwas Licht ins Dunkle bringen kann dafür Stefan Hotan. Als Vereinspräsident der Interessengemeinschaft Kontrollschilder kennt er sich mit der Schweizer «Plate Spotter»-Szene bestens aus. «Mich haben schon immer Zahlenbilder mit tiefen Ziffern fasziniert», erklärt er auf Anfrage.

«Es gibt einige Leute, die nur darauf warten, bis ein tiefes und historisches Kontrollschild zum Verkauf steht. Und dementsprechend bereit sind, einen hohen Betrag zu bezahlen», sagt Hotan. Das Hobby könne man aber nicht an einem Typ festmachen. «Es gibt sowohl Firmen wie auch Privatpersonen, die für tiefe Kontrollschilder derart grosse Emotionen empfinden und solche Beträge zahlen», erklärt er.

«Plate Spotter» kaufen die Nummernschilder nicht nur, sondern sind – wie der Name schon verrät – auch scharf darauf, die tiefen und aussergewöhnlichen Kennzeichen ausfindig zu machen. Auf Instagram finden sich verschiedene Kanäle, die ausschliesslich solche Autonummern posten.

Und ist «ZG 1» wirklich das teuerste private Kontrollschild? Zumindest von dem, was man öffentlich mitbekommt, so Hotan. «Viele Schilder wechseln auch ohne grosse öffentliche Aufmerksamkeit unter der Hand den Besitzer.»

Trotz allem: Im internationalen Vergleich können auch die Schweizer Top-Gebote nicht mithalten. Im Ausland werden Schilder zum Teil für mehr als fünf Millionen Franken verkauft. «In der Schweiz sind wir bei den Preisen im Jahr 2000 stecken geblieben», findet der Experte. «Bei der Kaufkraft ist noch Luft nach oben.»

(red.)

veröffentlicht: 22. November 2022 07:18
aktualisiert: 22. November 2022 07:18
Quelle: ArgoviaToday

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