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Brandanschläge auf das Schnellzugnetz in Frankreich

Brandanschläge

«Massiver Angriff» auf das Schnellzugnetz in Frankreich – 800'000 Reisende betroffen

26.07.2024, 13:43 Uhr
· Online seit 26.07.2024, 08:56 Uhr
Die französische Bahngesellschaft teilt am Freitag mit, dass es am Morgen zwischen Lille und Paris zu einer «böswilligen Tat» kam.

Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Jeannine Merki

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Am Freitag teilte die französische Bahngesellschaft SNCF mit, dass es einen «massiven Angriff» auf das Schnellzugnetz gegeben haben soll.

Die SNCF sei «gestern Abend Opfer mehrerer gleichzeitiger böswilliger Handlungen geworden, die die LGV Atlantique, Nord und Est betrafen. Es wurden Brandanschläge gestartet, um unsere Anlagen zu beschädigen», heisst es am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung.

Der Brand beeinträchtige in der Nähe der Gleise im Abschnitt Courtalain den TGV-Verkehr auf den Strecken Paris – Tours und Paris – Le Mans», heisst es in einem Post auf X von Rémi Train Centre Val de Loire. Der Schnellzugverkehr auf der Atlantik-, Nord- und Ostachse ist deswegen stark beeinträchtigt.

Was ist bisher bekannt?

Wie der französische Sender «BFMTV» von einer mit den Ermittlungen vertrauten Quelle erfahren haben will, sollen Signalschränke an den Gleisen in Brand gesetzt und Kabel durchtrennt und angezündet worden sein.

Auch auf der Route zum Stade de France im Norden von Paris - wo Rugbyspiele und die Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden - ging am Freitagvormittag nichts mehr. Allerdings hielten sich direkte Einschränkungen auf die sportlichen Events in Grenzen, weil am Freitag kein Training und kein Wettkampf auf dem Programm steht.

Schweizer Bahnverkehr nicht betroffen

800'000 Reisende sollen von den Zugausfällen betroffen sein. Der Bahnbetreiber rät allen «Reisenden, ihre Fahrt zu verschieben und nicht zum Bahnhof zu gehen». Auch der Zug-Anbieter Eurostar rät den Kundinnen und Kunden, die am Freitag planten, nach Frankreich zu fahren, die Reise zu verschieben.

Der Bahnverkehr in der Schweiz ist nicht von den Anschlägen betroffen. Dies sagt ein Sprecher der SBB gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die TGV-Verbindungen von Basel und Genf nach Paris seien aktuell fahrplanmässig unterwegs. Ob die SBB im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, gaben sie nicht bekannt.

Montag sollen Züge wieder fahren

Aktuell gibt es keine Kenntnisse über einen Zusammenhang mit der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris am Freitag. Genauere Hintergründe über die Sabotage sind derzeit noch unklar. Voraussichtlich dauern die Störungen das ganze Wochenende an. Die SNCF rechne erst am Montag mit der Wiederaufnahme des Verkehrs wegen den Reparaturarbeiten.

Regierung: Koordinierte Sabotage

Geheimdienste und Sicherheitskräfte seien mobilisiert, «um die Täter dieser kriminellen Taten zu finden und zu bestrafen», erklärte Premierminister Gabriel Attal.

Auch mehrere Minister verurteilten die Anschläge. Die geschäftsführende Sportministerin Amélie Oudéa-Castera sprach «mit Vorsicht und nach ersten Analysen» von einer Art koordinierter Sabotage. «Alles weist darauf hin, dass es sich um mutwillige Aktionen handelt», sagte Verkehrsminister Patrice Vergriete.

(sib)

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veröffentlicht: 26. Juli 2024 08:56
aktualisiert: 26. Juli 2024 13:43
Quelle: ArgoviaToday

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