So verlockend das Angebot bei Online-Shops wie Shein oder Temu wirken mag, nachhaltig ist es nicht. Die Textilbranche sei für zehn Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich, mehr als der gesamte Luftverkehr, erklärte die französische Abgeordnete Anne-Cécil Violland diese Woche im Parlament in Frankreich. Mit vier Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr sei die Textilbranche die drittschmutzigste Industrie, berichtet auch «ARD».
10 Euro Strafe pro verkauftem Artikel
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und der Wegwerfmode den Kampf anzusagen, initiierte die französische Politikerin der Partei Horizons einen Gesetzesentwurf, der jetzt debattiert wird. Er fordert, stärker dagegen vorzugehen, unter anderem mit Strafen für Billigkleiderproduzenten. Damit könnte die Umweltauswirkung gedeckt werden, erklärte Violland die Idee hinter der Strafe.
Heisst konkret: Die Geldstrafen sollen sich an den Umweltauswirkungen der Kleidungsstücke orientieren. Pullover, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit besonders schlecht abschneiden, könnten die Hersteller bis zum Jahr 2030 eine Strafe von bis zu 10 Euro pro verkauftem Artikel oder 50 Prozent des Kaufpreises kosten, sagte Violland gemäss «WDR» bei Radio France.
Werbeverbot könnte Influencer betreffen
Ein besonderes Augenmerk liege bei der Sache auf dem chinesischen Online-Händler «Shein». Violland sagt, es gebe eine totale Invasion der grossen Ketten, die dazu führe, dass französische Firmen nach und nach schliessen. Das wirke sich nicht nur in Frankreich, sondern in ganze Europa aus.
Die EU-Gesetze würden aktuell nicht ausreichen, um die Umweltbedrohung durch Fast Fashion zu bekämpfen, heisst es in dem Gesetzentwurf. Zudem will der Entwurf, dass der Verbraucher besser über Umweltauswirkungen von Fast Fashion informiert und die Wiederverwendung von Klamotten gefördert werden.
Ausserdem soll es ein Werbeverbot für derartige Produkte geben, was viele französische Influencer treffen könnte, die bisher für solcheUnternehmen Werbung gemacht und somit ihr Geld verdient haben.
(kop)
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