«Früher gab es hier am Strassenrand überall Parkplätze», erklärt FDP-Grossrat Adrian Schoop und zeigt über die Parkstrasse in Baden, «doch mittlerweile sind sie fast alle verschwunden.» Die Gastronomie, das Theater, Handwerker und Menschen mit eingeschränkter Mobilität seien auf ein gewisses Grundangebot an Parkplätzen angewiesen, so Schoop. Mit einem Vorstoss im Parlament fordert er, dass Städte und Gemeinden im Kanton eine Mindestanzahl an Parkplätzen beibehalten. Besonders in Baden ist dies ein kontroverses Thema.
Meinungen zur Parkplatzsituation gespalten
Die Meinung der Bevölkerung ist geteilt, wie eine Strassenumfrage zeigt. «Es ist eine Schweinerei», klagt eine Passantin. «Sie wollen die Leute in die Stadt locken, und dann vermiest man ihnen alles.» Eine weitere Anwohnerin kritisiert die unzureichenden Parkmöglichkeiten für Arztbesuche, während jemand anders findet, dass die Leute schlicht zu bequem seien, ins Parkhaus zu fahren: «Sie wollen aussteigen und direkt beim Geschäft sein. Ich finde es gut, dass man mehr Bewegungszonen schafft.»
Geschaffen wurden neben solche Begegungszonen auch Grünflächen. Im vergangenen Jahr wurde in Baden fünf Parkplätze renaturiert. Dies begrüsst Jonas Fricker. Der Grünen Grossrat spricht sich für eine Reduktion aus. Denn Grünflächen seien für die Lebensqualität der Stadt wichtig. «Es braucht nicht vor jedem Geschäft einen Parkplatz. Es gibt klügere Lösungen, und dafür braucht es ganz sicher kein Verbot des Kantons. Gemeinden wissen am besten, wie sie das Problem lösen können», sagt Fricker zu Schoops Vorstoss.
Stadt will öffentlichen Raum aufwerten
Auf Anfrage erklärt die Stadt Baden, dass sie zwar keinen Kahlschlag wolle, dennoch aber weitere oberirdische Parkplätze verschwinden sollen. Man handle im Auftrag des Einwohnerrats, der den öffentlichen Raum aufwerten möchte. Für Adrian Schoop ist jedoch klar, dass weniger Parkplätze ein Schritt in die falsche Richtung ist.
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(red.)