Die finanzielle Lage der Kantone sei mit grossen Unsicherheiten behaftet, schrieb dazu Simon Berset, stellvertretender Generalsekretär der Konferenz der Finanzdirektorinnen und -direktoren der Kantone (FDK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Allgemein schienen sich die Einnahmen nicht so negativ wie befürchtet zu entwickeln. Das Ausmass der Auswirkungen dürfte sich allerdings von Kanton zu Kanton stark unterscheiden. Dies zeigt ein Blick auf die Voranschläge der 23 Kantonsregierungen, die bislang ein Budget für 2022 vorgelegt haben.
Aargau kommt vergleichsweise gut weg
13 Kantone schreiben voraussichtlich rote Zahlen. Mit einer «schwarzen Null» rechnet der Aargau: Der Aargauer Regierungsrat will 23,1 Millionen aus der Ausgleichsreserve für schlechte Zeiten nehmen, um den Fehlbetrag zu decken, der sonst entstünde.
Zug mit sattem Plus
Neun Kantone budgetieren einen Ertragsüberschuss – die meisten von ihnen einen kleinen. Am höchsten fällt das Plus mit 204,1 Millionen Franken im Kanton Zug aus. Dahinter folgt mit Basel-Stadt ein städtisch geprägter Kanton: Dort erwartet man einen Ertragsüberschuss von 78 Millionen Franken.
Genf mit höchstem Defizit
Mit dem grössten Minus rechnet der Kanton Genf. Der Budgetentwurf sieht ein Defizit von 460,2 Millionen Franken vor. Der Zürcher Regierungsrat budgetiert ein Minus von 310 Millionen Franken. Das erwartete Defizit verringert sich damit im Vergleich zum diesjährigen Budget um 215 Millionen Franken.
Eine entscheidende Rolle spielten dabei die Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sagte der Zürcher Finanzdirektor und FDK-Präsident Ernst Stocker (SVP), als er Ende August den Voranschlag für seinen Kanton vorlegte. Diese fielen höher als erwartet aus. Auch zahlreiche seiner Amtskolleginnen und -kollegen in anderen Kantonen verwiesen bei der Präsentation ihrer Budgets auf diesen Umstand.