Aargauer Schülerinnen und Schüler der Oberstufe müssen keine Maske mehr tragen. Durch die Lockerungen des Bundesrates entfällt die Maskenpflicht an den Volksschulen.
Gute Idee, aber schlechtes Timing
Diesen Entscheid begrüsst der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (ALV) laut Präsidentin Kathrin Scholl grundsätzlich. Der Zeitpunkt der Lockerungen hat aber einen faden Beigeschmack: «Es ist gut, dass nun Lockerungen kommen. Wir hätten uns aber gewünscht, dass man diese erst nach den Sommerferien macht. Es wäre noch eine Woche gewesen. Nun gibt es einen organisatorischen Aufwand an den Schulen, den man hätte vermeiden können.» Trotzdem kann Scholl nachvollziehen, dass für die Schülerinnen und Schüler nun Lockerungen kommen. «Es war sehr heiss in der letzten Zeit und sie mussten lange durchhalten.»
Lehrer sollen eigenverantwortlich handeln
Während für die Schülerinnen und Schüler die Maskenpflicht fällt, gilt für Lehrer neu: Wer den Abstand von 1.5 Metern nicht einhalten kann, muss weiterhin eine Maske tragen. Scholl findet diese Regelung gut. Die Lehrpersonen seien kompetent genug, die Situation einschätzen zu können. Eine Empfehlung vom Verband, dass Lehrpersonen zur Sicherheit immer eine Maske tragen sollten, wäre fehl am Platz: «Ich denke, eine Lehrperson kann selber entscheiden, wann eine Maske notwendig ist. Es ist nicht Sache des Verbandes, hier eine Devise herauszugeben. Ich glaube, die Lehrpersonen gehen sehr verantwortungsvoll mit der Situation um und können selber entscheiden.» Ausserdem sei ein grosser Teil des Lehrpersonals bereits geimpft und habe mittlerweile fast eineinhalb Jahre Erfahrung im Umgang mit der Pandemie an den Schulen.
Der Verband bleibt wachsam
Dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, dessen ist sich Kathrin Scholl bewusst. Wie die epidemiologische Lage sich verändern könnte, wenn zahlreiche Schülerinnen und Schüler wieder aus den Sommerferien zurückkehren, ist noch unklar. Wichtig sei, die Situation immer im Blick zu behalten, so Scholl. «Es wird sich zeigen, ob es wieder Quarantänefälle gibt und ob es Massnahmen brauchen wird. Ich denke aber, die Schulen sind gut vorbereitet und haben Übung darin, schnell zu reagieren.»
(umt)