Die 203,7 Meter lange Holzbrücke über den Rhein, die Stein und das deutsche Bad Säckingen verbindet, leuchtet seit einigen Tagen nur noch zur Hälfte. Der Schweizer Teil der Brücke strahlt in voller Pracht, sowohl die Innen- als auch die Aussenbeleuchtung funktioniert tadellos. Geht man weiter in Richtung Grenze, wird es dann von aussen her dunkel. Auf der deutschen Seite der Brücke funktioniert die Beleuchtung nicht mehr.
Passiert nicht zum ersten Mal
In der Facebook-Gruppe «Netzwerk Bad Säckingen» sorgt die Halbbeleuchtung für Verwunderung. Ein User kommentiert scherzhaft, dass sich die Brücke «der wirtschaftlichen Stimmung anpasst». Ein anderer meint, die Lichter gehen aus, weil «der Bürgermeister ein Schwabe ist». Eine weitere Massnahme für die knappe Beleuchtung ist laut einem weiteren User, dass die Stadt Bad Säckingen wohl einen Blitzer zu wenig hat.
Nichts von alledem ist der Grund für die Dunkelheit, sondern ein technischer Fehler, wie Giuseppe Panetta, Sachgebiet Tiefbauamt der Stadt Bad Säckingen, gegenüber ArgoviaToday erklärt. «Seit etwa Mittwoch ist die Beleuchtung ausgefallen. Es ist ein kleiner technischer Fehler, wir sind dran, ihn zu beheben», sagt Panetta. Das passiere allerdings nicht zum ersten Mal. «Am 9. September 2024 war es schon mal dunkel. Das konnten wir aber schnell lösen.» Er sei zuversichtlich, dass im Laufe des Freitags schon erste Lösungen gefunden werden können.
Licht aus um 22 Uhr
Seit Jahren geht die Aussenbeleuchtung an der Holzbrücke auf der deutschen Seite jedoch ab 22 Uhr automatisch aus. «Das braucht niemand, es dient auch nicht der Sicherheit.» Daher habe man sich entschieden, nur noch die Innenbeleuchtung nachts anzulassen. «Die bleibt auch an, damit die Fussgängerinnen und Velofahrer sicher den Weg nutzen können», so der Experte.
Im vergangenen Jahr feierte die denkmalgeschützte und auch längste gedeckte Holzbrücke Europas ihr 450-Jahr-Jubiläum. Dies führte zu einer Neuvermessung der Landesgrenze und die zeigte auf, dass die Grenze nun 8,20 Meter weiter östlich verläuft und damit näher am Aargau ist. «Für das Jubiläum der Brücke steckte das Vermessungsamt Waldshut die Grenze ab. Das Vorgehen wurde von unserer Seite kontrolliert und tatsächlich können wir bestätigen, dass die Schweiz auf der Brücke 8,20 Meter an Boden verliert», erklärte Alain Wicht, Beauftragter für Landesgrenzen beim Bundesamt für Topografie, damals auf Anfrage von ArgoviaToday.
Quelle: Tele M1
