Aargau/Solothurn

Karrierewechsel: Warum Pensionär Heinz Giesswein in seiner Garage Brot fürs Freiamt bäckt

Vom Büro ins Backstübli

Warum Pensionär Heinz Giesswein in seiner Garage Brot fürs Freiamt bäckt

· Online seit 19.09.2024, 20:32 Uhr
Der ehemalige Immobilientreuhänder Heinz Giesswein hat nach seiner Pensionierung eine neue Leidenschaft entdeckt: das Backen. In seiner Garage in Buttwil hat er eine kleine Bäckerei eingerichtet und bäckt pro Wochenende rund 180 Brote. Wir haben ihn besucht.
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Teigschüssel statt Hausschlüssel: Nach seiner Pensionierung hat der ehemalige Immobilientreuhänder Heinz Giesswein das Büro gegen eine Backstube eingetauscht und bäckt in seiner Garage in Buttwil nun Brot. Seinen alten Job wollte er hinter sich lassen, sagt der 67-Jährige zu Tele M1: «Blöd gesagt, man hat einen Kugelschreiber und einen Laptop und trägt nicht viel mehr mit sich herum. Man arbeitet am PC, spricht mit den Leuten und ich weiss nicht, was sonst noch.» Giesswein brauchte dringend eine Veränderung.

Schwieriger Start in der Garage

Da es in der Region Buttwil kaum noch Bäckereien gibt, kam er auf die Idee, selbst das Handwerk zu erlernen. Nach einem entsprechenden Kurs bestand er die Diplomprüfung. Doch der Start der kleinen Bäckerei in der Garage war nicht ganz einfach. «Am Anfang zahlt man auch Lehrgeld. Nicht jedes Brot wird perfekt. Wir haben auch keine klimatisierten Räume. Ich habe jedes Mal etwas andere Produktionsbedingungen», erzählt Giesswein.

Um das Brot trotzdem schön knusprig zu backen, nutzt er zwei Öfen, darunter einen Holzkohleofen. Pro Wochenende entstehen in seiner kleinen Bäckerei so rund 180 Brote.

Die Freude am Handwerk

Die Arbeit mit den Händen macht dem ehemaligen Immobilientreuhänder Spass: «Der Umgang, einfach die Art des Arbeitens. Es ist etwas völlig anderes als das, was ich mein Leben lang gemacht habe. Ich finde das wirklich sehr befriedigend.» Von seinem alten Beruf als Immobilientreuhänder vermisse er nichts.

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Viel Geld verdiene er als Bäcker in der Pension nicht, doch darum gehe es auch nicht, sagt Giesswein: «Wenn man es nur macht, weil man denkt, man verdient einen Haufen Geld, dann müsste man aufhören.»

Das Brot aus der Garage ist beliebt

Mittlerweile verkauft Heinz Giesswein sein Brot nicht nur direkt aus seiner eigenen Garage, sondern auch in zwei weiteren Bäckereien im Freiamt. Wie lange er den körperlich anspruchsvollen Job noch ausüben kann, weiss er nicht. Doch solange er fit sei, wolle er seiner Leidenschaft noch nachgehen.

(red.)

veröffentlicht: 19. September 2024 20:32
aktualisiert: 19. September 2024 20:32
Quelle: ArgoviaToday

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