Quelle: ArgoviaToday / Manuel Wälti
Wer am Hallwilersee unterwegs ist, hat das blinkende orangefarbene Licht am Ufer bei Meisterschwanden sicher schon bemerkt: Die Sturmleuchte warnt Bootsfahrende sowie andere Wassersportlerinnen und -sportler vor plötzlich auftretenden Stürmen und gefährlichen Wetterbedingungen. Diese Sicherheitsleuchten sind an vielen Schweizer Seen im Einsatz und signalisieren, dass alle Aktivitäten auf dem Wasser sofort eingestellt und Schutz gesucht werden sollten.
Die ersten Sturmleuchten an Schweizer Seen wurden bereits in den 1950er Jahren installiert. Wie lange das Sturmwarnsignal am Hallwilersee schon steht, ist nicht genau bekannt. «Ich arbeite nun fast 20 Jahre in meiner Funktion – und das Warnsignal war damals schon da», erklärt Susette Burger, Leiterin der Sektion Gewässernutzung beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Die alte Sturmleuchte am Hallwilersee ist aber in die Jahre gekommen. Sie kippte immer weiter Richtung See und musste ersetzt werden.
Die Sturmwarnleuchte am Seezopf Delphin in Meisterschwanden, aufgenommen am 1. Juni 2014. Schon damals neigte die Leuchte leicht in Richtung See.
Seit dieser Woche steht am Seezopf Delphin in Meisterschwanden eine neue Sturmwarnleuchte, bestätigt Burger auf Anfrage von ArgoviaToday. «Am Mittwoch haben wir die neue LED-Lampe installiert und getestet. Am Donnerstag fanden weitere Tests statt, und noch am gleichen Tag wurde die alte Sturmwarnleuchte demontiert.»
Lange Planung wegen Uferschutzzone
Der Installation ging eine intensive Planungsphase voraus. Die Lage in Meisterschwanden ist ideal für eine Sturmleuchte, jedoch handelt es sich um eine sensible Stelle. «Wegen des Dorfbachs, der Grundwasserschutzzone und des Hallwilersees mussten zahlreiche Abklärungen getroffen werden», erläutert Susette Burger.
Die neue Sturmwarnleuchte wurde nur wenige Meter nordöstlich der alten Leuchte errichtet. Der Platz stand nie zur Diskussion. Er eignet sich wegen seiner Vorlagerung in den Hallwilersee und gewährleistet jederzeit eine optimale Sicht.
Auf einer Höhe von fast 7 Metern blinkt bei herannahendem Sturm also künftige eine LED-Lampe. Durch die neue Technik erscheine das Licht nicht mehr rotierend, sondern mehr wie ein blinkender Punkt. «Sie könnte auch etwas greller sein», meint Susette Burger. Die Steuerung erfolgt weiterhin über die Notrufzentrale in Schafisheim, und die verschiedenen Blink-Rhythmen bleiben unverändert.
Das musst du bei einer Sturmwarnung beachten
Beim Sturmwarndienst auf Schweizer Seen wird zwischen einer Starkwindwarnung und einer Sturmwarnung unterschieden:
- Starkwindwarnung: Diese wird ausgegeben, wenn Winde mit Böenspitzen von 25 bis 33 Knoten (ca. 46 bis 61 Stundenkilometern, Beaufort 6 bis 7) erwartet werden. Das orange Blinklicht am Ufer leuchtet dabei etwa 40 Mal pro Minute auf. Bei einer Starkwindwarnung sollten Seebenutzende die Wetterentwicklung selbst beobachten, diese laufend neu beurteilen und sich entsprechend der allgemeinen Sorgfaltspflicht verhalten.
- Sturmwarnung: Diese wird ausgegeben, wenn Winde mit Böenspitzen von mehr als 33 Knoten (über 61 Kilometer pro Stunde, ab Beaufort 8) erwartet werden. Erkennbar ist sie am orangefarbenen Blinklicht, das ca. 90 Mal pro Minute aufleuchtet. In diesem Fall müssen Schiffsführende sofort alle notwendigen Sicherheitsmassnahmen für Mannschaft und Schiff treffen und gegebenenfalls einen Hafen oder das geschützte Ufer anlaufen.
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