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SUP-Vignette am Hallwilersee: Skepsis bei Kanton Aargau und ArgoviaToday-Community

Hallwilersee

SUP-Vignette gegen Littering? Community und Kanton sind skeptisch

18.09.2024, 08:04 Uhr
· Online seit 18.09.2024, 04:15 Uhr
Der Vorschlag einer Vignette für Stand-Up-Paddler und Gummiböötler auf dem Hallwilersee hat viele Reaktionen ausgelöst. Die ArgoviaToday-Community ist gespalten, beim Kanton ist man skeptisch und setzt auf Social-Media-Videos der Kantonspolizei Aargau.
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Abfalltaucher Pascal Renggli zieht jeden Tag bis zu 20 Kilogramm Abfall aus dem Hallwilersee. Die Ranger müssen immer mehr Menschen daran erinnern, dass der Uferschutz auch für Stand-up-Paddler gilt. Könnte eine Vignette für SUP und Gummiboote, wie sie Pascal Renggli vorgeschlagen hat, eine Lösung für das Littering-Problem und Dichtestress auf dem See sein?

Pro und Contra bei ArgoviaToday-Community 

Der Vorschlag hat auch in der ArgoviaToday-Community für kontroverse Diskussionen gesorgt. Für viele geht eine solche Vignette zu weit: «Noch mehr bezahlen, noch mehr Pflichten, noch mehr Kontrolle. Irgendwann reichts».

Die Einführung einer solche Vignette wäre – einmal mehr – eine Kollektivstrafe, kommentiert ein anderer Leser: «Leider ist es so, dass immer wieder ganze Gruppen für ein paar Egoisten bestraft werden.» Ein Problem sehen viele auch bei der Umsetzung: «Wer soll die Vignettenpflicht auf dem Wasser kontrollieren?»

Der Vorschlag findet bei einigen Kommentarschreibenden aber auch Anklang: «Was auf den Langlauf-Loipen gilt, müsste zwingend auch auf unseren Seen und Strassen gelten.»

Kanton Aargau ist skeptisch

«Eine solche Vignette müsste auf Bundesebene eingeführt werden», erklärt Sandra Olar, Kommunikationsleiterin beim Departement des Innern, auf Anfrage von Radio Argovia. «Unseres Wissens ist das derzeit aber nicht angedacht.»

Beim Kanton steht man einer solchen Vignettenpflicht eher kritisch gegenüber. Probleme sieht Sandra Olar vor allem bei der Umsetzung. «Wer soll eine solche Vignette bekommen und wer nicht? Soll es nach der Reihenfolge der Anfrage gehen oder sollen nur Menschen aus den Kantonen Aargau und Luzern eine bekommen?»

Eine Möglichkeit wäre eine Immatrikulations-Pflicht für Stand-up-Paddler auf dem See. So müsste jedes SUP beim Strassenverkehrsamt eingelöst werden wie ein Motorboot. Sandra Olar winkt ab. «Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, ein Sport- und Freizeitgerät wie ein SUP zu immatrikulieren.»

Kanton setzt auf Präventivmassnahmen

Die Verzweiflung bei Berufstauchern, Fischern, Rangern und den Schiffskapitänen auf dem Hallwilersee ist mittlerweile recht gross. Das Litteringproblem steigt und die Verstösse gegen den Uferschutz auch. Der Kanton Aargau weiss von dem Problem. Aber mit Blick auf den Aufwand setze man vor allem auf Präventivmassnahmen, erklärt Sandra Olar gegenüber Radio Argovia.

«Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Information und Sensibilisierung bei den SUP-Nutzenden viel wichtiger ist. Wir haben unsere Informationskampagne etwas verstärkt. Das muss nun zuerst greifen.»

Dazu gehören etwa auch die Social Media Posts der Kantonspolizei Aargau. Diese zeigen, wie man sich am und auf dem See verhalten soll.

@kantonspolizeiaargau Verhalten auf/am See Part I 🏄🏽‍♀️ Mit diesen Tipps verbringst du einen sicheren Tag auf dem See. Wir wünschen euch einen schönen Sommer. ☀️🌊 #polizei #heschgwüsst #kapoag #see #sup ♬ Originalton - Kantonspolizei Aargau

Hör dir den Beitrag von Radio Argovia an:

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veröffentlicht: 18. September 2024 04:15
aktualisiert: 18. September 2024 08:04
Quelle: ArgoviaToday

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