Quelle: Tele M1 / Archivbeitrag vom 8. Dezember 2023
Vor einigen Wochen kam es zu einer Kündigungswelle bei der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal. Nun ist die Personalsituation derart angespannt, dass Beamte der Aargauer Kantonspolizei aushelfen müssen und im neuen Jahr in den Posten in Wettingen einziehen.
Dies zeigt ein anonymes Schreiben, das TeleM1 vorliegt: «Die Regionalpolizei Wettingen hatte diese Woche wieder Kündigungen. Es sind jetzt noch etwa 3 Polizisten von ursprünglich über 30 Polizisten da», heisst es im Schreiben. Und weiter: «Die Repol Wettingen sagt immer, dies sei nicht so. Richtig, der Rest der Mitarbeiter sind alle im Büro und im Innendienst.»
Ein erster Schritt zur Einheitspolizei?
Ob das, was im Schreiben steht, stimmt, ist unklar. Klar ist aber, dass die Kantonspolizei ab dem 1. Januar rund ein Dutzend Beamte fix in Wettingen stationiert. Daher stellt sich die Frage: Ist das bereits ein erster Schritt zur Einheitspolizei, die der Regierungsrat vorschlägt und die im Aargau seit Langem diskutiert wird?
Sicherheitspolitiker Lutz Fischer (EVP) war ursprünglich gegen eine Einheitspolizei und klarer Befürworter des bestehenden, dualen Systems. Wegen der Vorfälle in Wettingen habe er seine Meinung nun aber geändert, sagt Fischer zu TeleM1: «Meine Vorstellung ist, dass man beides kombiniert. Dass es also eine Einheitspolizei gibt, die aber – und das ist eine Bedingung – wirklich regional vertreten ist und auch die Aufgaben der Regionalpolizei übernimmt.»
Gemeinde Wettingen gibt sich noch bedeckt
Adrian Bircher (GLP), seit je Befürworter der Einheitspolizei im Aargau, fühlt sich durch die Episode in Wettingen in seiner Meinung bestärkt, dass ein Systemwechsel dringend nötig ist. «Wenn bei der Repol Not am Mann ist, dann kommt die Kapo. Das scheint ja bestens zu funktionieren. Umso mehr kann man eigentlich sagen, der Weg zur Einheitspolizei ist geebnet.»
Die Verantwortlichen der Gemeinde Wettingen wollten gegenüber TeleM1 am Freitag keine Stellung zur Situation rund um die Regionalpolizei beziehen. Zunächst müssten die Verträge zur neuen Organisation unterzeichnet werden.
(red.)