Quelle: Tele M1
Der Zug kündigt sich schon lange an, bevor er in den neuen Bahnhof Oberkulm einfährt. Das laute Quietschen zwingt Monika Häusermann regelmässig, das Fenster zu schliessen. «Man kann kaum draussen sitzen. Da kommt alle siebeneinhalb Minuten ein Zug. Es gibt Tage, da quietschen alle, an anderen ist es nicht so schlimm», erzählt die Anwohnerin gegenüber Tele M1. Vor allem in den Sommernächten sei es besonders schlimm.
Als Beweis hat die 61-Jährige den Lärmpegel an lauen Sommerabenden auf Video festgehalten. Dieser ist seit dem Umbau der Bahnlinie mit dem neuen Bahnhof in Oberkulm seit rund einem Jahr besonders hoch.
Besonders laut an heissen Sommertagen
Dass Züge in der Kurve quietschen können, sei nicht ungewöhnlich, erklärt Michael Briner von der WSB-Betreiberin Aargau Verkehr AG (AVA): «Wenn ein Zug in eine Kurve fährt und einen gewissen Radius hat, dann drückt der Spurkranz gegen die Innenschiene. Dann entsteht das Geräusch. Das ist Metall auf Metall. Das gibt es in der ganzen Schweiz auf allen Linien.»
Besonders laut ist es an heissen Sommertagen. In der kühleren Jahreszeit nimmt der Lärm zwar wieder ab, zumutbar ist es aber auch für Anwohner Marc Hofer nicht. «Meine Tiere haben noch ein besseres Gehör und haben dann fast Schmerzen. Der Hund bellt die ganze Zeit. Das ist natürlich kein Zustand auf längere Zeit.»
Flüssigkeit soll Quietschen minimieren
Zusammen mit Monika Häusermann fordert er eine rasche Besserung. Mit der AVA stehen sie deshalb in Kontakt. Diese arbeitet derzeit an einer technischen Lösung für das Problem. «Damit man das Quietschen minimieren kann, geben einzelne Fahrzeuge der Flotte eine Flüssigkeit auf die Schiene ab, wenn sie unterwegs sind. Dadurch gibt es bei diesem und den darauffolgenden Fahrzeugen weniger Geräusche», erklärt Michael Briner.
Ganz wegbekommen werde man das Quietschen jedoch nicht. Auch, weil sich der Bremsweg der Züge auf keinen Fall durch zu viel Gleitflüssigkeit verlängern darf.
(red.)