Das Bezirksgericht Brugg hat zwei Niederländer und eine Belgierin zu Gefängnisstrafen zwischen fast 7 Jahren und 10 Jahren verurteilt. Zudem werden alle für 15 Jahre des Landes verwiesen.
Auf die Schliche war die Polizei der Bande im November 2022 aufgrund einer Autopanne auf der A3 bei Schinznach gekommen. Man fand Spuren von Kokain im Auto. Später wurden zwei der Beschuldigten bei einem Transport an der Grenze in Rheinfelden mit Kokain und Hanföl erwischt. Bei einer Razzia in deren Domizil in Liestal (BL) entdeckte die Polizei mehrere Kilogramm Haschisch, Ecstasy, MDMA und Kokain. In Belgien kamen in einer Wohnung der Belgierin und den zwei Niederländern auch 11 Kilogramm Amphetamin zum Vorschein.
Neben Betäubungsmitteln auch Waffen und Bargeld entdeckt
Mit dem Verkauf der Drogen sollen die drei Angeklagten rund 120'000 Franken verdient haben. Auch eine illegal erworbene Schrotflinte, zwei Pistolen, Bargeld und gefälschte Arbeitsverträge wurden bei der Durchsuchung der gemeinsamen Wohnung in Liestal beschlagnahmt.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat vor Bezirksgericht Brugg für zwei der Beschuldigten eine unbedingte Freiheitsstrafe von acht und einen Landesverweis von 15 Jahren beantragt, für den Hauptbeschuldigten sogar 10 Jahre. Dieser zog am Dienstag beim Prozessauftakt die gesamte Schuld auf sich. Seine mutmasslichen Komplizen hätten mit den Drogen und dem Geld nichts zu tun.
Hauptangeklagter nimm Schuld auf sich alleine – Gericht glaubt ihm nicht
Weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht glaubten dem Mann allerdings: «In dem für alle Beschuldigten frei zugänglichen Haus wurden solche Mengen an Betäubungsmittel, Bargeld und Waffen gefunden», erklärt Staatsanwältin Daria Barghi gegenüber Tele M1 nach dem Prozess. «Auch das Gericht sah, dass es sich dabei um organisierte Kriminalität handeln musste».
Mit dem Urteil zeigt sich Barghi zufrieden: «Es ist ein schöner Erfolg für die Ermittlungsbehörden. Gerade im Betäubungsmittelbereich sind die Ermittlungen schwierig. Der Fall zeigt: Auch hier können wir erfolgreich sein.» Nur durch die gute Zusammenarbeit von Zoll, Kantonspolizei Aargau und der Staatsanwaltschaft sei dies möglich gewesen.
(red.)