Aargau/Solothurn

Spreitenbach plant grösseres Polizeiaufgebot wegen Halloween-Vandalen

Jugendliche zündeten Auto an

Spreitenbach plant grösseres Polizeiaufgebot wegen Halloween-Vandalen

· Online seit 17.10.2024, 05:00 Uhr
Spreitenbach hat seit einigen Jahren Probleme mit massivem Vandalismus. Nachdem am letzten Halloween gar ein Auto angezündet wurde, setzt die Gemeinde nun auf verstärkte Sicherheitsmassnahmen und auf eine strikte Nulltoleranz.
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Was Halloween-Vandalen vor einem Jahr in Spreitenbach anrichteten, bezeichnet Gemeindepräsident Markus Mötteli im Gespräch mit ArgoviaToday als «die Spitze des Eisbergs». Zuerst hatten rund 40 junge Männer ein Polizeiauto mit Steinen und Eiern beworfen. Danach brannte beim Schulhaus ein Auto, Jugendliche hatten es mit Molotow-Cocktails und Feuerwerk beworfen. Der Sachschaden belief sich auf mehr als 60'000 Franken.

Obwohl es im ganzen Kanton Aargau zu ähnlichen Vandalen-Akten kam, wie die folgende Bilderstrecke zeigt, tobten die jungen Männer vor allem in Spreitenbach scheinbar bedenken- und rücksichtslos.

So heftig wüteten Vandalen am vergangenen Halloween im Aargau.

In Spreitenbach will man solche Gewaltexzesse nicht mehr sehen. Daher kündete die Gemeinde für dieses Jahr an, ein grosses Sicherheitsdispositiv aufzubieten, um gegen Vandalen vorzugehen. «Wir werden dank des Personals einer privaten Sicherheitsfirma und der Regionalpolizei an Halloween mehr Einsatzkräfte vor Ort haben als normalerweise», sagt Mötteli. Und es werde, so betont es der Gemeindepräsident, nichts geduldet: «Wenn wir jemanden erwischen, der Sachschaden jeglicher Art verursacht, wird er angezeigt. Es gilt strikte Nulltoleranz.»

Videoüberwachung bewährt sich

Zudem wird die zentrale Schulanlage seit einigen Monaten mit Videokameras überwacht, weil es immer wieder zu Sachbeschädigungen kam, nicht nur an Halloween. Regelmässig werden etwa Wände besprüht und Scheiben eingeschlagen.

In Spreitenbach kam es insbesondere beim Schulhaus immer wieder zu Sachbeschädigungen.

Seit die Videokameras installiert wurden, habe sich die Situation entschärft, sagt Mötteli. «Die Überwachung wirkt präventiv. Wenn man weiss, dass da Kameras hängen, wird weniger randaliert. Wir hatten weniger Vorfälle dieses Jahr im Vergleich zu den Jahren davor.» Und falls es dennoch zu Vandalismus kommt, nutze man die Videos rigoros zur Identifikation der Täter. So bereits in einigen Fällen geschehen.

Sicherheitsmassnahmen sind teuer, aber...

Auch die Jugendlichen, die letztes Jahr das Auto angezündet haben, haben mittlerweile ein Strafverfahren am Hals, obwohl damals noch keine Kameras angebracht waren, sagt Mötteli. Laut Staatsanwaltschaft wurden im Nachgang der letztjährigen Halloweennacht rund 20 Jugendliche angezeigt, die sich vor der Jugendanwaltschaft verantworten mussten. Mit solchen Erfolgsmeldungen sollen Vandalen zusätzlich abgeschreckt werden. «Nulltoleranz» wiederholt dabei der Gemeindepräsident.

Und was ist mit den Kosten? Mötteli erklärt, dass diese sowohl für die Videoüberwachung als auch für das grössere Polizeiaufkommen und das zusätzliche Sicherheitspersonal zu Halloween zwar hoch seien. Doch die Investition lohne sich: «Im Vergleich zu den Kosten der Sachschäden ist das auf jeden Fall verhältnismässig.»

Du willst dir den Radio-Beitrag auch anhören? Hier gibts ihn in voller Länge. 

veröffentlicht: 17. Oktober 2024 05:00
aktualisiert: 17. Oktober 2024 05:00
Quelle: ArgoviaToday

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