Das Fest, die Arena, das Programm
Auf dem Festgelände beim Thermalbad erwarten der organisierende Schwingclub Zurzibiet und das Organisationskomitee unter OK-Chef Markus Birchmeier an diesem Wochenenende rund 10'000 Personen. Rund 700 Helferinnen und Helfer sollen für einen reibungslosen Auf- und Abbau und die Verpflegung der Festbesucherinnen und Festbesucher sorgen. Am Kantonalen treffen übrigens nicht nur die etablierten Schwinger aufeinander. Bereits am Samstag tritt der Nachwuchs am Nordwestschweizerischen Jungschwinger-Tag ab 8 Uhr ins Sägemehl und am Abend trifft sich alles, was Tanzbeine und Feierlaune hat, zur Schwingerchilbi mit Festwirtschaft und Konzerten von den Bünzlikrachers und der Stubete Gäng. Letztere haben sicher auch ihren neuen Song Willisau im Gepäck. Am Sonntag ist Anschwingen der «Grossen» in der Schwingarena, um 16 Uhr dann der traditionelle Festakt, um 17 Uhr folgt der Schlussgang. Programm, Geländeplan und mehr Wissenswertes zum 117. Aargauer Kantonalschwingfest, gibts per Klick auf die Bildunterschrift:
Tickets für den Sonntag gibt es übrigens für Kurzentschlossene auf ag2024.ch auch noch, allerdings nur noch Stehplätze. Die Schwingerchilbi ist bereits ausverkauft.
Die Favoriten
Der unbestrittene Favorit für den Festsieg in Bad Zurzach heisst Joel Strebel. Zwei Siege an Kantonalschwingfesten und «nebenbei» noch Guggibadschwinget, Lenzburger Hallenschwinget und Brugger Schacheschwinget – der 27-jährige Freiämter zeigt sich seit Saisonstart in bestechender Form. Sein Sieg am Baselstädtischen Schwingertag Anfang Mai war eine Machtdemonstration. Sechs Siege inklusive Schlussgang – alle mit dem Bestresultat 10 und immer innert weniger Züge bescherten Strebel den unumstrittenen Festsieg. Und auch am Solothurner Kantonalen in der Vorwoche bodigte Strebel mit seinem Aargauer Gspönli Patrick Räbmatter einen Eidgenossen im Schlussgang und holte sich den Festsieg. Strebel ist also parat für den Sieg am heimischen Kantonalen.
Ein Auge auf den Siegermuni haben neben Strebel und Publikumsliebling «Räbi» Räbmatter natürlich auch die «üblichen Verdächtigen» wie die Eidgenossen Andreas Döbeli, Adrian Odermatt oder Lars Voggensperger geworfen.
Der grosse (vermutlich) Abwesende
Nick Alpiger – der bekannteste und auch erfolgreichste unter den Aargauer Spitzenschwingern fehlt nach einem Kreuzbandriss weiter rekonvaleszent. Es sei denn, sein behandelnder Arzt gibt ganz kurzfristig doch noch das «Go». Laut eigenen Angaben besteht dafür noch die Möglichkeit, wie Alpiger bei der Taufe der Lebendpreise Anfang April sagte.
Der Siegermuni
Thermi ist ein dreijähriger Braunvieh-Muni. Er bringt rund 1230 Kilogramm auf die Waage und wurde ursprünglich auf den Namen Urano getauft. Den zu Zurzach passende Namen hat die Therme Zurzach AG als Spenderin gewählt. Laut seinem bisherigen Besitzer Silvan Imhof mag Thermi passenderweise Wasser und ist ein ruhiges Gemüt. Als Siegermuni ist er eigentlich nur Ersatz: Sein Vorgänger wurde auf der Weide vom Blitz getroffen und starb.
Quelle: Tele M1/Anne-Käthi Kremer/Lorenz Barazetti
Thermi ist - wie im Schwingen üblich - nicht der einzige Lebendpreis. Im Gabentempel warten auch Rind Frieda, Freiberger-Fohlen Limbo oder Schafe mit klingenden Namen wie Layla, Jessi oder Ida auf ihre neuen Besitzer.
Klugscheisser-Facts zum «Mitschnörre»
Der OK-Chef Markus Birchmeier war selbst aktiver Schwinger, darf sich zweifacher Eidgenosse nennen und hat das Kantonale selbst mehrfach gewonnen, zuletzt krönte er sich 2001 in Rothrist zum Sieger. Vorjahressieger ist der Seoner Nick Alpiger. Er war nach vier Jahren der erste Aargauer, der das heimische Fest gewinnen konnte. Vorher gewannen jeweils prominente Gäste: 2019 der heute amtierende Schwingerkönig Joel Wicki, 2021 Christian Stucki (als damals amtierender König), 2022 der dreifache Eidgenosse und Brünig-Sieger Pirmin Reichmuth.
2020 wurde das Kantonale wegen der Covid19-Pandemie abgesagt. Eine Premiere seit der ersten Durchführung 1907 in Aarau, nicht einmal während der beiden Weltkriege wurde das Fest ausgesetzt.
Die Highlights vom Kantonalen 2023 in Möhlin mit Sieger Nick Alpiger im Video.
Quelle: Tele M1
