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Freak-Offs, White Partys & Pädophilie: Vorwürfe gegen Stars auf P. Diddys Gästeliste

Vorwürfe und Anklagen

P. Diddy-Skandal: Es kommen immer mehr Promi-Namen dazu

· Online seit 04.10.2024, 11:51 Uhr
Zum Fall von Sean Combs aka P. Diddy kommen von Tag zu Tag weitere verhängnisvolle Details dazu. Alle neuen Vorwürfe, Anklagen und Gerüchte.
Sabeth Vela / watson
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Der Musiker Sean Combs aka P. Diddy wurde Mitte September in New York festgenommen und wegen Erpressungsverschwörung und Sexhandels angeklagt. Seither kamen von 120 Menschen – 60 Frauen und 60 Männer – weitere Vorwürfe der sexuellen Gewalt hinzu. Die Taten sollen seit 1991 meist auf Partys oder Veranstaltungen in New York und Los Angeles stattgefunden haben. An diesen Partys geführte Gästelisten rücken nun auch andere Stars ins Rampenlicht – und die meisten davon kommen nicht gut weg. Eine Übersicht.

Die White Partys

Kaum eine Party war in den 90er-Jahren bei den Promis so beliebt wie die White Partys von P. Diddy. Paris Hilton meinte dazu laut dem Magazin Elle: «Ich erinnere mich an die erste Party, die er [P. Diddy] in den Hamptons gab. Sie war ikonisch und jeder war da.» So seien alle weiss angezogen gewesen, viele waren oben ohne und Drogen und Alkohol hätten an der Tagesordnung gestanden.

«Prominente Typen fickten miteinander»

Doch gerade diese Partys sind laut den meisten Anklagen der Ort gewesen, wo viele der mutmasslichen Missbräuche stattgefunden haben. Laut der New York Post hätten sogar Drogendealer Angst davor gehabt, ihren Stoff an den Partys zu verticken. So meinte ein früherer Drogendealer gegenüber dem Online-Portal: «Es passierte komischer Scheiss. Prominente Typen fickten miteinander und alle waren high auf Ecstasy und Ketamin.»

Laut Us Weekly soll es zudem ein Zeichen gegeben haben für Gäste, die Party zu verlassen, wenn es spät wurde. «Was vor zwei Uhr morgens passierte, war nichts im Vergleich zu dem, was um fünf Uhr morgens passierte», so eine Quelle gegenüber dem Online-Magazin. Die letzte White Party fand am 4. Juli 2009 statt.

Die Freak-Offs

Neben den White Partys wird P. Diddy auch nachgesagt, dass er sogenannte Freak-Offs abhielt. Dabei soll es sich um Gruppensex-Partys handeln, bei denen der Musikproduzent männliche Sexarbeiter dafür bezahlt haben soll, an Orgien teilzunehmen. Laut der Anklageschrift soll der damals 30-Jährige die Gäste unter Drogen gesetzt und männliche Escort-Arbeiter sexuell missbraucht haben. Ebenfalls soll er die anwesenden Frauen dazu genötigt haben, mit den männlichen Sexarbeitern sexuell aktiv zu werden.

Bei den Hausdurchsuchungen Anfang dieses Jahres wurden von den US-Behörden 1000 Flaschen Baby-Öl in P. Diddys Haus gefunden. Es wird vermutet, dass dieses Öl auch an den Freak-Offs für Orgien gebraucht wurde. Der Anwalt des Musikproduzenten, Marc Agnifilo, meinte jedoch gegenüber TMZ, dass P. Diddy einfach ein grosses Haus habe und in grossen Mengen einkaufe, «weil es bei jedem seiner Häuser einen Costco in der Nähe» geben würde. Costco ist eine amerikanische Warenhauskette, die Produkte in Grossmengen verkauft. Costco hat jedoch daraufhin auf die Aussage des Anwalts geantwortet und gemeint, dass P. Diddy bei ihnen das Babyöl nicht gekauft habe, da sie davon keines verkaufen würden.

Die Liste

Auf Social Media kursieren nun Listen von Promis, die auf der Gästeliste der White Partys oder auch Freak-Offs gestanden haben sollen. Ob diese Listen vollständig oder korrekt sind, ist nicht bestätigt.

Von folgenden Stars gibt es jedoch Bilder oder sonstige Nachweise an den White Partys:

  • Jay-Z
  • Beyoncé
  • Sarah Jessica Parker
  • Ashton Kutcher
  • Demi Moore
  • Howard Stern
  • Kelly Osbourne
  • Beth Ostrosky
  • Kim Porter
  • Paris Hilton
  • Chris Brown
  • Justin Bieber
  • Kim Kardashian
  • Khloé Kardashian
  • Tommy Lee
  • Ashley Olsen
  • Mariah Carey
  • Nick Cannon
  • Nicole Scherzinger
  • Russell Brand

Vielen dieser Stars wird nun vorgeworfen, in die Taten von P. Diddy involviert zu sein oder zumindest davon gewusst zu haben. Einige Namen auf der Liste sollen sogar selbst Opfer von Missbrauch gewesen sein.

Diese Promis wurden in Bezug auf eine mögliche Beteiligung am meisten genannt:

Ashton Kutcher

Ashton Kutcher ist seit Anfang der 2000er-Jahre mit P. Diddy befreundet. Der Schauspieler war sogar Co-Host einer der White Partys, wovon es mehrere Bilder gibt. Im Interview im Format «Hot Ones» im Jahr 2019 erzählte Kutcher, dass er vieles von den besagten Partys nicht erzählen kann und diese «komische Erinnerungen» hochholen würden.

Seit der Verhaftung von P. Diddy soll der Schauspieler sich ernsthaft Sorgen machen, auch in den Fall des Rappers verwickelt zu werden. Gerüchten zufolge habe das sogar dazu geführt, dass seine Ehefrau, die Schauspielerin Mila Kunis, bereits aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen sei. Ein angeblicher Insider dementierte das aber gegenüber dem People-Magazin, diese Information sei «lächerlich und falsch».

Leonardo DiCaprio

Ebenfalls ins Rampenlicht gerückt wird durch den Fall der «Titanic»-Star Leonardo DiCaprio. Bis 2019 soll er mit P. Diddy gefeiert haben. Davon gibt es Bildmaterial.

Doch auch das wird von «Insidern» mittlerweile dementiert. Diese berichten nun gegenüber Daily Mail, dass er seit Jahren keine der Partys des Rappers besucht habe. Die Treffen, an denen DiCaprio teilnahm, seien lediglich «grosse Hauspartys» in den frühen 2000ern gewesen. So soll sich DiCaprio ganz klar von Diddy distanziert und «absolut nichts» damit zu tun haben.

Jay-Z und Beyoncé

Jay-Z und P. Diddy sind ebenfalls seit den 90er-Jahren Freunde und haben gemeinsam an Jay-Zs Musik gearbeitet. Fotos zeigen sie ebenfalls gemeinsam an den White Partys.

Wegen Jay-Zs Vergangenheit und seiner Verbindung zu P. Diddy wird ihm nun nachgesagt, mit dem Angeklagten unter einer Decke zu stecken. So fiel Jay-Z schon in den 90er-Jahren mit fragwürdigen Beziehungen zu Minderjährigen auf. Als 23-Jähriger datete er eine 15-Jährige und auch Beyoncé war erst 18, als er sie mit 30 Jahren kennenlernte.

Durch ihren Ehemann soll Beyoncé in Kontakt mit P. Diddy gekommen sein und mit ihm Geschäfte gemacht haben. Auf TikTok geht das Gerücht herum, dass das Album «4:44» von Jay-Z die Verbindung der drei bestätigen soll. Das, weil alle drei jeweils am 4. des Monats Geburtstag haben. Beyoncé am 4. September, Jay-Z am 4. Dezember und Diddy am 4. November.

Ein weiterer Hinweis auf Beyoncés Verwicklung in den P.-Diddy-Fall soll der Song von Rapper J. Cole «She Knows» sein. Auf TikTok sind viele User überzeugt, dass er darin thematisiert, dass mit «She Knows» Beyoncé gemeint ist. Nicht nur, weil «sie es wissen» soll, was damals passiert ist, sondern auch weil ihr Nachname Knowles ist. Der wird gleich ausgesprochen wie das englische Wort für «wissen», also «knows». Der Song wird seither unter jedes Video auf TikTok gelegt, das den Fall um P. Diddy thematisiert. In den Kommentaren auf Beyoncés Instagramfotos ist nun Hunderte Male zu lesen: «She Knows».

Justin Bieber

Ebenfalls heftig diskutiert wird seit der Verhaftung von Diddy dessen Beziehung zum Sänger Justin Bieber. Es tauchten Videos auf, in denen der Musiker mit dem 16-jährigen Justin Bieber interagiert, in denen sich Bieber offensichtlich unwohl fühlt.

Daraufhin kamen Gerüchte auf, dass sich P. Diddy auch am jungen Sänger vergriffen haben soll. Auf TikTok sammeln Fans nun «Beweise» dafür.

Etwa soll das Musikvideo zum Hit «Yummy» von Justin Bieber mehrere versteckte Hinweise auf einen Missbrauch enthalten. So sieht man am Ende des Videos ein Bild des jungen Justin Bieber auf einem Teller mit dem Wort «Yummy» darunter, was schon 2020 für Verwirrung sorgte. Fans sind der Meinung, dass es ein Hinweis auf P. Diddys pädophile Neigungen gewesen sei.

Bisher gibt es keine Beweise dafür und auch Justin Bieber selbst hat sich zu dem Thema nicht geäussert.

Das sollen 50 Cent und Eminem gewusst haben

Es gibt jedoch auch Promis, die seit Jahren nicht mit versteckten Hinweisen, sondern mit klaren Worten P. Diddy an den Pranger stellen.

Eminem war einer der Ersten, der bei P. Diddy kein Blatt vor den Mund nahm. So nennt der Rapper den Produzenten in seinem Song «Fuel», der dieses Jahr erschien, ganz direkt einen Vergewaltiger. Er benutzt dafür aber geschickte Reime: «I'm like a R-A-P-E-R. Got so many S-As. Wait, he didn't just spell the word, Rapper and leave out a P, did he?» Mit «Raper» ist übersetzt Vergewaltiger gemeint, S-A ist eine Kurzform für Sexual Assault, also sexueller Übergriff. SA wird zudem gleich ausgesprochen, wie das Wort Essay. «Did he» klingt hier gleich wie Diddy.

Eminem machte nie ein Geheimnis daraus, dass er und P. Diddy keine Freunde waren. In etlichen Songs disste er den Musiker. Fans sind nun überzeugt, dass er bereits seit Jahren versucht, durch seine Songs der Öffentlichkeit zu erzählen, was hinter verschlossenen Türen geschah.

50 Cent plant Netflix-Doku über P. Diddy

50 Cent ist ein weiterer Musiker, der seine Ablehnung gegenüber P. Diddy nie versteckte. Seit Jahren schiesst der Rapper gegen den Angeklagten. Bereits 2006 veröffentlichte er den Disstrack «The Bomb», in dem Schüsse zu hören sind. 50 Cent schreibt darin, dass Diddy die Identität des Mörders von Christopher Wallace, dem Rapper «The Notorious BIG», kennt.

Allerdings: P. Diddy und 50 Cent gelten seit jeher als verfeindet. Dass 50 Cent den Produzenten disst, ist insofern nichts Neues.

Nach der Festnahme des Musikers hat 50 Cent nun bekannt gegeben, dass er eine Netflix-Doku über die Machenschaften von Diddy herausbringen will.

Ob diese Doku die offenen Fragen um den Fall von P. Diddy beantwortet, wird sich noch zeigen müssen. Ein Erscheinungsdatum gibt es bislang nicht.

veröffentlicht: 4. Oktober 2024 11:51
aktualisiert: 4. Oktober 2024 11:51
Quelle: watson

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